IT-Sicherheit-Studium
Cyberangriffe und Datenklau: Die digitale Welt braucht Schutz. Im IT-Sicherheit-Studium lernst du wie’s funktioniert. Hier zeigen wir dir, was du im Studiengang lernst und was du sonst noch darüber wissen musst.
Inhaltsübersicht
IT-Sicherheit-Studium — Überblick über das Studium
Im IT-Sicherheit-Studium lernst du, wie digitale Systeme aufgebaut sind und wie du sie vor Angriffen schützt. Deine Aufgabe: Sicherheitslücken entdecken, bevor es andere tun. In Laborübungen oder simulierten Angriffsszenarien wirst du außerdem auf den Ernstfall vorbereitet, falls deine Gegenmaßnahmen scheitern.
So entwickelst du verschiedene Sicherheitskonzepte, damit Unternehmen oder Organisationen allezeit sicher bleiben. Weil Sicherheitsprobleme oft auch rechtliche und organisatorische Folgen haben, gehören auch Themen wie IT-Recht oder Datenschutz mit dazu.
Welche Studieninhalte erwarten dich?
Schon in den ersten Semestern beschäftigst du dich mit Programmierung, und den Anfängen der Kryptographie. Dadurch erlernst du die Grundlagen, wie du IT-Systeme analysierst, absicherst und verteidigst. Dazu gehört auch, wie Betriebssysteme funktionieren oder Sicherheitsprotokolle aufgebaut sind. Mathematik spielt dabei früh eine wichtige Rolle — besonders dort, wo es um logisches Denken geht.
➡️ Ist das Studium IT-Sicherheit schwer? Das IT-Sicherheit-Studium gilt als anspruchsvoll, aber machbar. Gerade zu Beginn unterschätzen viele die Bedeutung von Mathematik in der Informatik. Algebra, Logik und Wahrscheinlichkeitsrechnung klingen zwar trocken, bilden aber das Fundament für Themen wie Kryptographie oder Netzwerksicherheit. Aber keine Sorge, wenn du hier noch nicht sattelfest bist: viele Hochschulen bieten Vorbereitungskurse an. |
In den ersten Semestern belegst du Grundlagenfächer wie:
- Informatik & Programmieren — du lernst die Funktionsweise von Code und arbeitest mit Sprachen wie Java oder C
- Mathematik & Kryptographie — behandelt werden unter anderem Zahlentheorie und die Grundlagen verschlüsselter Kommunikation
- Elektro- & Digitaltechnik — du setzt dich mit Mikrocontrollern auseinander und arbeitest mit einfache elektronische Schaltungen
- Netzwerk- & Betriebssicherheit — hier erfährst du, wie Sicherheitsprotokolle funktionieren und wie Netzwerke gegen Angriffe abgesichert werden können
- Computerarchitektur & Betriebssysteme — der Fokus liegt auf dem Aufbau von Rechnern, ihrer Arbeitsweise und deren Zugriff auf Ressourcen
Später kannst du dich weiter spezialisieren, z. B. in Penetration Testing, IT-Forensik, Datenschutzrecht oder sicherer Hardwareentwicklung. Neben den Pflichtmodulen kannst du außerdem oft Ergänzungsfächer belegen. Darunter fallen etwa BWL, Recht, Ethik oder Kommunikationspsychologie.
Was sagen Studierende über das Studium?
Viele Studierende erleben das IT-Sicherheit Studium als herausfordernd, aber enorm spannend. Was in Vorlesungen theoretisch vermittelt wird, kann oft direkt im Labor oder in simulierten Angriffsszenarien ausprobiert werden. Das macht das Lernen greifbar und motiviert.
Ein häufig genannter Stolperstein ist der Einstieg ins Programmieren. Vor allem Sprachen wie Assembler oder C sind für viele neu und herausfordernd. Wer sich darauf einlässt und nicht direkt Perfektion erwartet, findet aber schnell einen Zugang — gerade, weil es dafür Übungen und Tutorien gibt.
Passt das IT-Sicherheit-Studium zu dir?
Im Studium musst du in der Lage sein, technische Zusammenhänge schnell zu erfassen und präzise zu analysieren. Wenn du gerne strukturiert arbeitest und Spaß daran hast, Systeme bis ins Detail zu verstehen, wirst du dich im Studium gut zurechtfinden.
Genauso wichtig ist, wie du arbeitest. Du solltest Ausdauer bei komplexen Problemen mitbringen und dich gut selbst organisieren können. Selten gibt es eine einzige richtige Lösung auf ein Problem. Auch ein echtes Interesse an IT-Systemen — wie sie funktionieren, wo sie angreifbar sind, wie du sie schützt — hilft dir, erfolgreich durchs Studium zu kommen.
Welche Stärken brauchst du für das Studium?
Fähigkeit / Eigenschaft | Bedeutung (1 = kaum, 7 = sehr hoch) |
Analytisches Denken | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Zahlenaffinität | ⭐⭐⭐⭐ |
Kommunikationsstärke | ⭐⭐⭐ |
Teamfähigkeit | ⭐⭐⭐⭐ |
Selbstorganisation | ⭐⭐⭐⭐ |
Interesse an Menschen | ⭐⭐ |
Sprachkenntnisse | ⭐⭐⭐ |
Wenn du dich weder für die technische Seite von IT noch für digitale Sicherheit wirklich begeistern kannst, wird dir das Studium vermutlich weniger gefallen. In diesem Fall passt vielleicht ein breiter angelegter Studiengang wie Informatik oder Wirtschaftsinformatik besser — je nachdem, ob du dich mehr für Softwareentwicklung oder betriebliche IT-Anwendungen interessierst.
Wie sind deine Karrierechancen & dein Gehalt?
IT-Sicherheit zählt zu den gefragtesten Bereichen der digitalen Arbeitswelt. Kaum ein Unternehmen, keine Behörde und keine Organisation kommt heute ohne durchdachte Sicherheitslösungen aus. Entsprechend gut sind deine Karrierechancen.
Typische Tätigkeitsfelder für IT-Sicherheit
✔️ Netzwerksicherheit — Du konfigurierst Firewalls und schützt Systeme vor Angriffen
✔️ Schwachstellenanalyse & Penetration Testing — Das Testen von IT-Systemen auf Sicherheitslücken und Risikobewertung
✔️ Digitale Forensik — Hier rekonstruierst du IT-Angriffe, sicherst Beweise und unterstützt bei der Aufklärung von Vorfällen
✔️ Entwicklung sicherer Software & Hardware — Du sorgst dafür, dass Sicherheitsaspekte von Anfang an im Code oder in der Technik mitgedacht werden
✔️ Datenschutz & IT-Compliance — Hier überprüfst du, ob gesetzliche Vorgaben eingehalten werden, und begleitest Audits oder Zertifizierungen
✔️ Security-Konzeption & Management — Auch das Entwickeln von Sicherheitsrichtlinien oder strategische Absicherung sind mögliche Tätigkeitsfelder
Karrierechancen & Gehalt
Wenn du mit dem Bachelor ins Berufsleben startest, liegt dein Einstiegsgehalt meist zwischen 42.000 und 50.000 brutto im Jahr — je nachdem, ob du bei einem IT-Dienstleister, in der Industrie, in einer Behörde oder im öffentlichen Dienst arbeitest.
Mit einem Masterabschluss kannst du sogar noch höher einsteigen. In großen Unternehmen oder spezialisierten Beratungsfirmen erreichst du zum Berufseinstieg teils 48.000 bis 56.000 € jährlich. Mit wachsender Berufserfahrung und Spezialisierung — etwa in IT-Forensik oder dem Penetration Testing — sind später 60.000 bis 75.000 € brutto im Jahr realistisch. Wer Führungsverantwortung übernimmt oder als selbstständiger Consultant arbeitet, kann auch deutlich darüber hinauskommen.
Im Vergleich mit ähnlichen Studiengängen liegt IT-Sicherheit auf einem guten bis sehr guten Gehaltsniveau:
- Informatik: ca. 50.000 €
- Maschinenbau: ca. 42.500 €
- E-Commerce: ca. 40.000 €
Wie läuft ein Studium in IT-Sicherheit ab?
Zu Beginn des Studiums lernst du alle Grundlagen rund um IT-Sicherheit. Danach kannst du eigenen Schwerpunkte setzen und zum Schluss schreibst du deine Bachelorarbeit.
Grundlagenphase (1.–3. Semester):
Zu Beginn stehen verschiedenste Grundlagen der Informatik und Mathematik an: Einführung in Programmierung, Netzwerktechnik, Kryptographie, Betriebssysteme und Digitaltechnik. Viele Hochschulen bieten zusätzlich Laborübungen oder Projekte mit ersten Anwendungen an.
Vertiefungsphase (4.–6. Semester):
Jetzt stehen verschiedene Wahlpflichtmodule auf dem Plan: von Penetration Testing über sichere Hardware bis hin zu Datenschutzrecht oder IT-Compliance. Dabei wendest du dein Wissen in Projekten an und kannst erste Sicherheitsszenarien analysieren oder simulieren.
Praxis und Abschluss:
Im Pflichtpraktikum arbeitest du zum Beispiel in einem Unternehmen oder einem Forschungslabor. So sammelst du erste Erfahrung. Anschließend schreibst du deine Bachelorarbeit — oft mit einem ganz konkreten Sicherheitsproblem als Ausgangspunkt.
Studiendauer & Studienmodelle
Das Bachelorstudium in IT-Sicherheit dauert in der Regel 6 bis 7 Semester — je nachdem, ob ein Praxissemester Teil des Studienplans ist. Wenn du dich für ein anschließendes Masterstudium entscheidest, solltest du mit weiteren 3 bis 4 Semestern rechnen. Der Master vertieft dein technisches Wissen und erlaubt dir, dich stärker zu spezialisieren.
Neben dem klassischen Vollzeitstudium gibt es weitere Studienmodelle, die interessant für dich sein könnten:
✔️ Duales Studium:
Du wechselst regelmäßig zwischen Hochschule und Unternehmen – und bekommst ein Gehalt
✔️ Berufsbegleitendes Studium: Ideal, wenn du bereits arbeitest und dich parallel akademisch weiterbilden willst
✔️ Fernstudium: Hier lernst du flexibel von zu Hause, mit digitalen Materialien und Online-Klausuren
Zulassungsvoraussetzungen
Für das IT-Sicherheit Studium brauchst du eine Hochschulzugangsberechtigung. Dazu zählt in erster Linie das klassische Abitur. Aber auch das Fachabitur oder die Fachhochschulreife reichen in vielen Fällen aus — insbesondere dann, wenn du dich an einer Fachhochschule bewirbst.
Schon gewusst: Es gibt aber auch alternative Wege ins Studium. Manchmal kannst du IT-Sicherheit auch ohne Abitur studieren — zum Beispiel, wenn du eine abgeschlossene Ausbildung im IT-Bereich hast und mehrere Jahre Berufserfahrung mitbringst. Teilweise ist dann eine Eignungsprüfung oder ein Probestudium nötig.
Zulassungsbeschränkungen
An vielen Hochschulen ist das IT-Sicherheit-Studium nicht zulassungsbeschränkt. Das heißt es gibt keinen Numerus clausus (NC). Es kann jedoch sein, dass deine Wunschhochschule bei vielen Bewerbern einen NC erhebt. Informiere dich am besten frühzeitig darüber.
Besonders hilfreich ist es, wenn du bereits Vorkenntnisse im IT-Bereich mitbringst — etwa durch eine Ausbildung. Solche Vorerfahrungen ersetzen den NC zwar nicht, aber du könntest dir einige Module vorzeitig anrechnen lassen.
Wo kannst du IT-Sicherheit studieren?
IT-Sicherheit kannst du an Universitäten und Fachhochschulen studieren. Die Anzahl der Studienangebote ist zwar noch überschaubar, aber in den letzten Jahren deutlich gewachsen — vor allem an technisch ausgerichteten Hochschulen.
Je nach Hochschultyp unterscheiden sich Aufbau und Ausrichtung des Studiums. Universitäten legen häufig den Fokus auf wissenschaftliche Methoden und theoretische Tiefe, während Fachhochschulen stärker auf Praxisnähe und Anwendung setzen. Egal wo du studierst, du erhältst am Ende einen Bachelor of Science (B.Sc.).
IT-Sicherheit-Studium — häufigste Fragen
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Brauche ich Vorkenntnisse im Programmieren? Nein, Vorkenntnisse sind hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich. Du lernst im Studium die wichtigsten Programmiersprachen von Grund auf. Viele Hochschulen bieten zudem Vorbereitungskurse an. -
Wie viel Praxis steckt im Studium? Sehr viel. IT-Sicherheit ist ein anwendungsorientiertes Fach. Labore, Projekte und Pflichtpraktika gehören in fast allen Studiengängen dazu. Häufig wird die Bachelorarbeit in Kooperation mit einem Unternehmen geschrieben. -
Was ist der Unterschied zwischen IT-Sicherheit und Informatik? In der Informatik steht die Entwicklung von Software und Systemen im Vordergrund. IT-Sicherheit konzentriert sich darauf, diese Systeme vor Angriffen zu schützen. Du lernst hier also gezielt, Sicherheitslücken zu erkennen und zu beheben. -
Welche Spezialisierungen kann ich im Studium wählen?
Je nach Hochschule kannst du dich z. B. auf Cyber Security, Penetration Testing, IT-Forensik, sichere Softwareentwicklung oder Datenschutz spezialisieren. Ein Blick in die Modulpläne lohnt sich. -
Wie stehen die Chancen auf einen Job nach dem Studium?
Sehr gut. IT-Sicherheit gehört zu den wachstumsstärksten Bereichen in der IT. Fachkräfte werden bundesweit gesucht, vor allem in Industrie, Behörden, Forschung und Beratung. -
Kann ich den Studiengang auch dual oder berufsbegleitend studieren? Ja, einige Hochschulen bieten duale oder berufsbegleitende Studienmodelle an. Du kombinierst dort Theorie und Praxis und sammelst schon im Studium Berufserfahrung.
Informatik-Studium
IT-Sicherheit ist ein spezialisierter Bereich innerhalb der Informatik. Doch was genau steckt hinter dem breiteren Feld? Welche Inhalte dich im Informatik-Studium erwarten, erfährst du in unserem Beitrag.
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