Agrarwissenschaften-Studium
Im Agrarwissenschaften-Studium lernst du, wie Landwirtschaft nachhaltig funktioniert. Du verbindest Natur und Technik und findest heraus, wie unsere Ernährung morgen aussehen kann. Alles Weitere über das Studium erfährst du hier!
Inhaltsübersicht
Agrarwissenschaften — Überblick über das Studium
Wie entsteht unsere Nahrung? Und was braucht Landwirtschaft, um Umwelt und Klima zu schonen? Im Agrarwissenschaften-Studium untersuchst du genau solche Fragen.
Du lernst, wie Landwirtschaft funktioniert — zum Beispiel, wie Tiere gehalten werden oder was Düngung mit dem Grundwasser macht. So verstehst du, wie einzelne Entscheidungen nicht nur die Umwelt und die Erträge, sondern auch das Tierwohl beeinflussen.
Welche Studieninhalte erwarten dich?
Im Agrarwissenschaften-Studium lernst du zuerst die natur- und wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagen kennen — also, wie biologische, technische, ökonomische und gesellschaftliche Prozesse in der Landwirtschaft zusammenhängen.
Typische Inhalte in den ersten Semestern sind:
- Biologie & Chemie — du lernst, wie Pflanzen Nährstoffe aufnehmen und wie Stoffwechselprozesse ablaufen
- Physik & Mathematik — damit du zum Beispiel Bodenproben analysieren oder Klimamodelle verstehen kannst
- Pflanzen- und Tierwissenschaften — mit Grundlagen zur Züchtung, aber auch zu Tiergesundheit und Haltung
- Bodenkunde & Agrartechnik — du erkennst, was fruchtbare Böden ausmacht und wie moderne Maschinen eingesetzt werden
- Agrarökonomie — hier geht es um Betriebsführung, Märkte und den politischen Rahmen der Landwirtschaft
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➡️ Ist das Studium Agrarwissenschaften schwer? Das Agrarwissenschaften-Studium gilt als anspruchsvoll, aber gut machbar . Viele Studierende finden die Kombination aus Naturwissenschaften, Technik, Wirtschaft und Umweltfragen spannend, auch wenn nicht jeder Bereich leichtfällt. Fächer wie Physik oder Chemie gelten im Grundstudium als Stolpersteine. Viele Unis bieten dafür jedoch Vorkurse oder Tutorien an, die dir den Einstieg erleichtern. Mit etwas Vorbereitung lassen sich auch diese Module gut bewältigen. |
Später kannst du eigene Schwerpunkte setzen. Besonders beliebt sind:
- Pflanzenwissenschaften — du beschäftigst dich mit nachhaltigem Anbau und gezielter Pflanzenzüchtung
- Tierhaltung & Tierernährung — wie Futter optimal angepasst oder artgerechte Haltung umgesetzt wird
- Agrarpolitik & Nachhaltigkeit — du untersuchst, wie politische Entscheidungen Umwelt und Landwirtschaft beeinflussen
- Technik & Digitalisierung — von GPS-gesteuerten Traktoren bis zu Sensorik im Stall lernst du moderne Methoden kennen
- Internationale Landwirtschaft — wenn dich tropische Anbausysteme, globale Ernährung oder Entwicklungszusammenarbeit interessieren
Studyflix vernetzt: Hier ein Video aus einem anderen Bereich
Was sagen Studierende über das Studium?
Studierende berichten, dass sie überrascht waren, wie theoriegeleitet das Studium anfangs ist — mit viel Lernstoff und weniger Praxis, als sie erwartet hatten. Statt direkt auf den Acker zu gehen, geht es im ersten Jahr oft um Grundlagen oder Laboranalysen.
Gleichzeitig sagen viele, dass sie in keinem anderen Studium so direkt sehen, wofür ihr Wissen gebraucht wird — etwa wenn sie im Versuchsfeld Düngemengen vergleichen oder Futterrationen für Milchkühe berechnen. Genau das motiviert viele, dranzubleiben, weil sie merken, dass ihr Wissen später wirklich etwas bewegt.
Passt das Agrarwissenschaften-Studium zu dir?
Im Studium musst du in der Lage sein, landwirtschaftliche Systeme in all ihren Zusammenhängen zu durchdringen — vom Boden über das Tier bis zur Marktanalyse. Wenn du dich gern mit Prozessen beschäftigst, die Natur und Gesellschaft verbinden, wirst du dich im Studium gut zurechtfinden.
Genauso wichtig ist, wie du arbeitest: Du brauchst Durchhaltevermögen für naturwissenschaftliche Grundlagen und solltest bereit sein, dich selbstständig in komplexe Themen einzuarbeiten. Auch Neugier auf Technik und Klimafragen hilft dir, dranzubleiben und deinen eigenen Weg im Studium zu finden.
Welche Stärken brauchst du für das Studium?
| Fähigkeit / Eigenschaft | Bedeutung (1 = kaum, 7 = sehr hoch) |
| Analytisches Denken | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
| Zahlenaffinität | ⭐⭐⭐⭐ |
| Kommunikationsstärke | ⭐⭐⭐⭐ |
| Teamfähigkeit | ⭐⭐⭐⭐ |
| Selbstorganisation | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
| Interesse an Menschen | ⭐⭐⭐ |
| Sprachkenntnisse | ⭐⭐ |
Wenn du dich schwer damit tust, in sehr unterschiedliche Themenbereiche gleichzeitig einzutauchen, kann dir das Studium schnell zu viel werden. Alternativ kommen Pflanzenproduktion oder Nachhaltiges Ressourcenmanagement infrage — je nachdem, ob du praxisnäher arbeiten oder dich mit Ressourcennutzung beschäftigen willst.
Wie sind deine Karrierechancen & dein Gehalt?
Nach dem Studium hast du viele Möglichkeiten — von der Beratung bis zur Forschung. Wie viel du verdienst, hängt vom Bereich ab. Mit einem Masterabschluss und Berufserfahrung ist ein stabiles Einkommen üblich.
Typische Tätigkeitsfelder für Agrarwissenschaften
✔️ Landwirtschaftliche Beratung — du unterstützt Betriebe dabei, nachhaltiger zu wirtschaften und ihre Produktion gezielt anzupassen
✔️ Forschung und Entwicklung — du entwickelst neue Verfahren, zum Beispiel für bessere Futterkonzepte oder robustere Pflanzen.
✔️ Öffentliche Verwaltung — hier prüfst du Förderprogramme, überwachst Umweltauflagen oder entwickelst neue Richtlinien
✔️ Agrarmarketing und Handel — du begleitest Produkte vom Feld in den Markt und findest passende Vertriebswege
✔️ Internationale Zusammenarbeit — in Projekten zur Ernährungssicherung gestaltest du Strategien für die Landwirtschaft von morgen
Karrierechancen & Gehalt
Als Berufseinsteiger verdienst du in der Agrarwissenschaft in der Regel zwischen 37.000 und 42.000 € brutto jährlich. Mit Berufserfahrung sind 50.000 bis 55.000 € realistisch — je nachdem, ob du in der Forschung, Beratung oder im Agrarhandel arbeitest und wie viel Verantwortung du übernimmst.
Besonders in spezialisierten Bereichen wie Agrartechnik oder internationaler Zusammenarbeit sind höhere Gehälter möglich. Auch ein Masterabschluss kann sich positiv auf dein Einkommen auswirken.
Im Vergleich zu ähnlichen Studiengängen liegt das Gehalt von Agrarwissenschaftlern im soliden Mittelfeld. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt beträgt 38.200 € brutto im Jahr. Absolventen der Biologie oder Umweltwissenschaften starten mit etwa 38.000 €. In der Umwelttechnik liegt das Gehalt etwas höher und beträgt im Schnitt 39.000 € jährlich.
Wie läuft ein Studium in Agrarwissenschaften ab?
Das Agrarwissenschaften-Studium ist in mehrere Abschnitte gegliedert. Zuerst lernst du die natur- und wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagen kennen, später setzt du eigene Schwerpunkte und vertiefst dein Wissen in Projekten. Dabei wechselt das Studium zwischen Theorie, Labor, Feldarbeit und Seminaren.
Grundlagenphase (1.–3. Semester)
Zu Beginn stehen die naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen im Vordergrund. Du belegst Fächer wie Biologie, Chemie, Physik und Mathematik und lernst, wie sie auf landwirtschaftliche Systeme angewendet werden. Auch Agrarökonomie, Bodenphysik, Statistik und landwirtschaftliche Technik gehören zu den Pflichtmodulen.
Vertiefungsphase (4.–5. Semester)
Jetzt wählst du eigene Schwerpunkte — etwa Pflanzenbau, Tierernährung, Agrarpolitik oder Digitalisierung. Du arbeitest an Projekten, führst Versuche durch, analysierst Daten aus dem Feld oder Labor und diskutierst aktuelle Entwicklungen in der Agrarbranche.
Praxisphase & Abschlussarbeit (6.–7. Semester)
Ein Praktikum ist in den meisten Studiengängen Pflicht — entweder als eigenständige Phase oder parallel zur Vorlesungszeit. Du sammelst Erfahrungen in Betrieben, Verbänden, Behörden oder Forschungsinstituten. Die Bachelorarbeit
schreibst du oft zu Themen wie Pflanzenschutz, Tierhaltung, Technik oder Nachhaltigkeit.
Studiendauer & Studienmodelle
Ein klassisches Agrarwissenschaften-Studium im Bachelor dauert in der Regel 6 Semester. Wenn du nach dem Bachelor noch den Master machst, kommen meist weitere 4 Semester dazu.
Neben dem Vollzeitstudium gibt es auch ein alternatives Modell:
✔️ Teilzeitstudium — geeignet, wenn du dein Studium flexibler gestalten musst, z. B. wegen Familie oder Job
Zulassungsvoraussetzungen
Für das Agrarwissenschaften-Studium brauchst du in der Regel die Allgemeine Hochschulreife oder eine fachgebundene Hochschulreife mit passendem Schwerpunkt. An den meisten Universitäten ist das Studium zulassungsfrei. Das heißt, du kannst dich einfach einschreiben, ohne vorher ein Auswahlverfahren durchlaufen zu müssen.
Auch ohne Abitur gibt es Möglichkeiten, Agrarwissenschaften zu studieren. Diese Wege kommen infrage:
- Fachhochschulreife — Nur an wenigen Hochschulen zulässig — erkundige dich direkt bei der Studienberatung
- Meisterprüfung oder vergleichbare Fortbildung — Zum Beispiel als Landwirt oder Techniker mit einschlägigem Abschluss
- Berufsausbildung mit Berufserfahrung — Wenn du z. B. eine Ausbildung im Agrarbereich hast und mehrere Jahre gearbeitet hast
- Probestudium oder Eignungsprüfung — An manchen Hochschulen kannst du dich über diesen Weg qualifizieren
Zulassungsbeschränkungen
An vielen Hochschulen ist Agrarwissenschaften zulassungsfrei. Du brauchst also nur eine passende Hochschulzugangsberechtigung.
Es gibt aber Ausnahmen: Manche Unis vergeben die Studienplätze nach Note oder Wartezeit, wenn es mehr Bewerber als Plätze gibt. Der Numerus clausus (NC) liegt dann oft zwischen 2,5 und 3,2 — je nach Bewerberlage und Standort. Ein sehr gutes Abi brauchst du also nicht.
Wo kannst du Agrarwissenschaften studieren?
Du kannst Agrarwissenschaften an einer Universität oder einer Fachhochschule studieren.
Wenn du dich für Forschung interessierst und gerne wissenschaftlich arbeitest, bist du an der Uni richtig. An der Fachhochschule liegt der Fokus stärker auf Praxis und Anwendung. Hier arbeitest du früh an konkreten Projekten und Problemstellungen.
Du schließt das Studium mit dem Bachelor of Science (B.Sc.) ab.
Agrarwissenschaften-Studium — häufigste Fragen
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Agrarwissenschaften-Studium — häufigste Fragen
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Brauche ich Vorkenntnisse in Mathe oder Chemie? Nein, du musst kein Vorwissen mitbringen. Die Grundlagen werden im Studium vermittelt und viele Unis bieten zusätzlich Vorkurse oder Tutorien an. -
Muss ich in der Schule ein bestimmtes Fach gehabt haben? Nein. Fächer wie Biologie, Chemie oder Geografie sind aber eine gute Grundlage und zeigen dir, ob dich die Themen im Studium wirklich interessieren. -
Wie viel Praxis steckt im Studium? Je nach Hochschule hast du Laborübungen, Projektarbeiten oder ein Pflichtpraktikum — oft auch mehrere Wochen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb. -
Wie hoch ist der Anteil an Naturwissenschaften? Gerade in den ersten Semestern spielt das eine große Rolle. Später wird es anwendungsorientierter. -
Kann ich ins Ausland gehen? Ja, viele Hochschulen kooperieren mit Unis weltweit — besonders spannend sind Vertiefungen in Tropischer Landwirtschaft oder globaler Ernährungssicherung.
Recycling, Umwelt und Nachhaltigkeit-Studium
Du willst dich noch stärker mit Müllvermeidung, Ressourcen und Klimaschutz beschäftigen? Dann schau dir hier das Recycling, Umwelt und Nachhaltigkeit-Studium an. Dort gestaltest du aktiv die Zukunft unserer Umwelt.
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