Im Lehramt-Studium wächst du vom Lernenden zur Lehrkraft: Du übst Unterricht in echten Klassen und entdeckst, wie Didaktik und Persönlichkeit zusammenwirken. Mehr zum Studium erfährst du hier! 

Studiengang-Check: Lehramt
Allgemeines zum Studium
Studiendauer: 6 – 10 Semester
NC: 1,5 – 3,0
gesellschaftsrelevant, kommunikativ, verantwortungsvoll 
Einstiegsgehälter Lehramt
60.000 €
66.000 €
72.000 €
Zufriedenheit mit dem Studium
sehr gut
Inhaltsübersicht

Lehramt — Überblick über das Studium

Das Lehramt-Studium bereitet dich darauf vor, Kinder und Jugendliche nicht nur zu unterrichten, sondern sie auf ihrem Weg zu stärken und zu fördern. Je nach Bundesland entscheidest du dich früh für eine Schulform — zum Beispiel Grundschule, Hauptschule, Realschule, Gymnasium oder Förderschule. Damit legst du nicht nur fest, welche Altersgruppe du später unterrichtest, sondern auch, welche Fächerkombinationen du wählen kannst.

Das Studium gliedert sich in drei zentrale Bereiche: In den Fachwissenschaften vertiefst du deine Unterrichtsfächer, in der Fachdidaktik lernst du, wie du Inhalte gut vermittelst, und in den Bildungswissenschaften beschäftigst du dich mit Pädagogik, Psychologie und schulischen Rahmenbedingungen. In Praktika lernst du früh den Schulalltag kennen und findest heraus, ob du im Klassenzimmer richtig bist.

Welche Studieninhalte erwarten dich?

Im Lehramt-Studium wählst du zu Beginn zwei Unterrichtsfächer, die du später unterrichten möchtest — zum Beispiel Deutsch und Geschichte oder Mathematik und Physik. Diese Fächer begleiten dich das gesamte Studium über. Dazu kommen Module aus der Pädagogik und Fachdidaktik, die alle angehenden Lehrkräfte belegen müssen.

In den ersten Semestern belegst du vor allem Grundlagenfächer wie:

  • Fachwissenschaftliche Einführung in deine beiden Fächer, z. B. Sprachgeschichte, Experimentalphysik, Algebra oder Literaturwissenschaft
  • Pädagogische Grundlagen, etwa Entwicklungspsychologie oder Bildungssoziologie
  • Fachdidaktik, also wie du Inhalte altersgerecht und verständlich vermittelst
  • Orientierungspraktikum an einer Schule, je nach Bundesland auch als Voraussetzung vor Studienbeginn

➡️ Ist das Studium Lehramt schwer?

Das Lehramtsstudium gilt als anspruchsvoll, aber machbar — vor allem wegen seiner inhaltlichen Breite. Du belegst Veranstaltungen in zwei Fächern, dazu kommen Bildungswissenschaften und Schulpraktika. Die größte Herausforderung ist oft, alles unter einen Hut zu bekommen.

Du hast außerdem die Möglichkeit, ein drittes Unterrichtsfach zu belegen, das sogenannte Erweiterungsfach. Damit erhöhst du deine Einsatzmöglichkeiten später im Schuldienst. Große Spezialisierungen wie in anderen Studiengängen gibt es aber nicht: Die Kombination deiner gewählten Unterrichtsfächer bestimmt, was du im Studium vertiefst.

Was sagen Studierende über das Studium?

Viele Lehramtsstudierende sind überrascht, wie stark sich der Unialltag von der Schule unterscheidet. Besonders in der Didaktik müssen sie oft erst lernen, theoretische Konzepte mit konkreten Unterrichtssituationen zu verbinden. Wer zwei sehr unterschiedliche Fächer studiert — zum Beispiel Englisch und Mathematik — erlebt zusätzlich, wie verschieden die Anforderungen und Arbeitsweisen sein können.

Als besonders wertvoll empfinden viele die Praktika, weil sie dort endlich ausprobieren können, wie sich Unterricht anfühlt. Auch die enge Verbindung zwischen Fachwissenschaft und eigener Haltung ist für viele neu. In Seminargruppen wird intensiv diskutiert, was gute Schule ausmacht und wie man selbst darin eine Rolle finden kann.

Passt das Lehramt-Studium zu dir? 

Im Lehramtsstudium lernst du nicht nur Inhalte, du gestaltest Beziehungen. Wenn du Freude daran hast, Wissen weiterzugeben, und dir vorstellen kannst, junge Menschen über Jahre hinweg zu begleiten, bringst du eine wichtige Grundlage mit. Für das Studium brauchst du daher Lust auf Theorie, Geduld im Umgang mit Menschen und Ausdauer, um Unterricht immer wieder neu zu denken. 

Welche Stärken brauchst du für das Studium? 

Fähigkeit / Eigenschaft Bedeutung (1 = unwichtig, 7 = sehr wichtig)
Analytisches Denken ⭐⭐⭐⭐⭐
Zahlenaffinität ⭐⭐⭐
Kommunikationsstärke ⭐⭐⭐⭐⭐⭐
Teamfähigkeit ⭐⭐⭐⭐⭐⭐
Selbstorganisation ⭐⭐⭐⭐⭐⭐
Interesse an Menschen ⭐⭐⭐⭐⭐⭐
Sprachkenntnisse ⭐⭐⭐⭐

Wenn du eher ungern mit Gruppen arbeitest oder dich schwer damit tust, dich auf unterschiedliche Altersstufen einzustellen, könnte der Studiengang Erziehungswissenschaften besser zu dir passen — besonders, wenn dich Bildungsfragen interessieren, aber nicht der Schulalltag. Auch ein Studium der Sozialen Arbeit kann eine Alternative sein, wenn dir die direkte pädagogische Beziehung wichtiger ist als das Unterrichten.

Wie sind deine Karrierechancen & dein Gehalt?

Das Lehramt-Studium führt dich in einen klar strukturierten Beruf mit guten Einstellungschancen — besonders, wenn du in stark nachgefragten Fächern studierst. Deine Aussichten hängen dabei stark vom Bundesland, der Schulform und deiner Fächerkombination ab. Wenn du verbeamtet wirst, profitierst du zusätzlich von langfristiger Sicherheit und geregeltem Einkommen.

Typische Tätigkeitsfelder für Lehramt

✔️ Unterricht an öffentlichen Schulen — Du gestaltest den Lernalltag an Grund-, Haupt-, Real-, Berufsschulen oder Gymnasien
✔️ Arbeit an Förderschulen — Du unterstützt Kinder mit besonderem Förderbedarf im schulischen und sozialen Bereich
✔️ Privatschulen und Internate — Du unterrichtest in Bildungseinrichtungen mit eigenem pädagogischen Konzept
✔️ Erwachsenenbildung und Nachhilfeinstitute — Du vermittelst Wissen in Kursen oder Schulungen
✔️ Pädagogische Fachberatung — Du entwickelst Konzepte für Unterrichtsqualität, Inklusion oder Schulentwicklung

Karrierechancen & Gehalt

Als Lehrer startest du je nach Schulform, Bundesland und Status (verbeamtet oder angestellt) mit einem Einstiegsgehalt zwischen 44.400 und 62.400 € brutto jährlich. Die genaue Höhe hängt davon ab, ob du zum Beispiel an einer Grundschule, einem Gymnasium oder einer Berufsschule unterrichtest und ob du in einer Mangelfach-Kombination arbeitest. Nach mehreren Jahren im Dienst steigt dein Gehalt deutlich an, vor allem mit zusätzlichen Aufgaben wie Fachleitung oder Koordination.

Wenn du verbeamtet wirst, profitierst du nicht nur von einem stabilen Einkommen, sondern auch von einer Altersversorgung, die sich von der gesetzlichen Rente unterscheidet. In höheren Erfahrungsstufen oder Leitungsfunktionen sind Gehälter von bis zu 75.000 € brutto jährlich realistisch.

Im Vergleich zu ähnlichen Studiengängen liegt das Einstiegsgehalt im Lehramt deutlich höher. Absolventen anderer pädagogischer Studiengänge verdienen oft deutlich weniger. In Sonderpädagogik liegt das Einstiegsgehalt bei rund 39.000 € jährlich, in Pädagogik bei etwa 37.000 € jährlich und in Sozialer Arbeit meist nur bei 33.000 € jährlich.

Wie läuft ein Studium in Lehramt ab?

Das Lehramt-Studium ist in mehrere Abschnitte gegliedert, die sich inhaltlich und organisatorisch klar voneinander unterscheiden. Du startest mit einer Einführung in deine Fächer und pädagogischen Grundlagen, vertiefst später deine Inhalte und sammelst dabei zunehmend praktische Erfahrungen in der Schule. Am Ende steht ein Abschluss, mit dem du gut vorbereitet ins Referendariat wechseln kannst.

Grundlagenphase (1.–3. Semester)
Zu Beginn belegst du Einführungsveranstaltungen in deinen beiden Unterrichtsfächern und setzt dich mit grundlegenden Fragen der Pädagogik auseinander. Bereits hier steht oft ein erstes Orientierungspraktikum an, das dir einen Einblick in den Lehreralltag gibt. Leistungsnachweise sammelst du durch Hausarbeiten, Klausuren oder Referate.

Vertiefungsphase (4.–6. Semester)
Du vertiefst deine Fachinhalte und entwickelst ein methodisches Gespür für Unterricht und Lernprozesse. In der Fachdidaktik lernst du, wie du Inhalte verständlich und zielgruppengerecht vermittelst. Häufig ist in dieser Phase ein längeres Praxissemester vorgesehen. Mit der Bachelorarbeit schließt du dein erstes Studium nach etwa drei Jahren ab.

Masterphase (7.–10. Semester)
Im Master beschäftigst du dich intensiver mit Lernprozessen und schulischen Entwicklungen. Du schärfst dein pädagogisches Profil und bereitest dich auf komplexere Aufgaben im Schulkontext vor. Am Ende steht die Masterarbeit,  mit der du dich für das Referendariat qualifizierst.

Vorbereitungsdienst (Referendariat)
Nach dem Studium beginnt der praktische Teil deiner Ausbildung, der dich gezielt auf den Lehrerberuf vorbereitet. Du hospitierst im Unterricht, übernimmst eigene Klassen und reflektierst dein Handeln mit erfahrenen Lehrkräften. Mit dem Abschluss einer weiteren Prüfung wirst du zur Lehrkraft ausgebildet.

Studiendauer & Studienmodelle

Das Lehramt-Studium ist klar geregelt: In den meisten Bundesländern startest du mit einem Bachelor of Education (6 Semester), daran schließt sich der Master of Education (4 Semester) an. In Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen gilt stattdessen noch das Staatsexamen — hier studierst du von Anfang an auf einen einzigen Abschluss hin, der in der Regel 8 bis 10 Semester dauert. Danach folgt das Referendariat als eigenständiger Ausbildungsteil.

✔️ Vollzeitstudium — das gängige Modell, da Inhalte, Praxisphasen und Prüfungen fest strukturiert sind
✔️ Teilzeitstudium — an einzelnen Hochschulen möglich, oft mit verlängertem Studienverlauf
✔️ Berufsbegleitendes Modell — nur in Ausnahmefällen relevant, etwa bei Quereinstieg oder Weiterqualifikation

Zulassungsvoraussetzungen

Für das Lehramt-Studium brauchst du in der Regel die Allgemeine Hochschulreife,  also das Abitur. Denn fast alle Lehramtsstudiengänge werden ausschließlich an Universitäten oder pädagogischen Hochschulen angeboten. Einige Bundesländer lassen auch Bewerbungen mit fachgebundenem Zugang zu, wenn die gewählte Fächerkombination zur Vorbildung passt.

Hier sind alternative Möglichkeiten, wie du ohne Abitur ins Lehramtsstudium einsteigen kannst:

  • Fachhochschulreife (Fachabitur): In einzelnen Bundesländern anerkannt — häufig, wenn deine Fächerwahl fachlich dazu passt
  • Berufliche Qualifikation: Mit Ausbildung und Berufserfahrung, z. B. als Erzieher/in oder Meister/in, möglich — meist ergänzt durch eine Eignungsprüfung

Zulassungsbeschränkungen

Für das Lehramt-Studium ist häufig keine generelle Zulassungsbeschränkung vorgesehen — viele Fächer sind zulassungsfrei. In stark nachgefragten Fächern wie Deutsch oder bei Grundschullehramt kann jedoch ein Numerus clausus (NC) eingeführt werden, wenn Bewerberzahl und Studienplätze in einem Fach in einem Semester nicht übereinstimmen. 

Weitere Anforderungen, die je nach Fach oder Bundesland auftreten können, sind z. B.:

  • Eignungsprüfungen (z. B. in Sport, Musik, Kunst)
  • bestimmtes Sprachniveau (z. B. Fremdsprachenzertifikate)

Wo kannst du Lehramt studieren?

Du kannst Lehramt an fast allen Universitäten in Deutschland studieren — aber das Studienangebot unterscheidet sich je nach Bundesland, Schulform und Fächerkombination. Manche Hochschulen spezialisieren sich zum Beispiel auf Grundschullehramt oder bieten gezielt Programme für Förderschulen und berufliche Schulen an. Besonders beliebt sind Hochschulen mit einem starken Praxisbezug oder einem guten Ruf in der Bildungsforschung.

Je nach Standort gibt es regionale Unterschiede: Ob du ein Drittfach belegen kannst oder bestimmte Mangelfächer besonders gefördert werden, hängt von der jeweiligen Universität ab.

Typische Abschlüsse im Lehramt-Studium:

  • Bachelor of Education (B.Ed.): Der erste berufsqualifizierende Abschluss, meist nach sechs Semestern
  • Master of Education (M.Ed.): Qualifiziert für das Referendariat, dauert in der Regel vier Semester
  • Staatsexamen: Klassischer Abschluss in einigen Bundesländern, umfasst alle Studieninhalte bis zur ersten Staatsprüfung

Lehramt-Studium — häufigste Fragen

(ausklappen)
  • Muss ich im Lehramtsstudium Mathe machen, auch wenn ich es nicht unterrichten will?
    Nein — du belegst nur Mathematik, wenn du es als Fach gewählt hast. In Bildungswissenschaften kann aber ein gewisser Statistikanteil vorkommen.
  • Kann ich Lehramt auch studieren, wenn ich kein Abitur habe?
    Ja, unter bestimmten Voraussetzungen. Mit einer passenden Berufsausbildung und Berufserfahrung kannst du dich an einigen Hochschulen auch ohne Abitur bewerben.
  • Wie viele Praktika sind im Studium vorgesehen?
    Mindestens zwei: ein Orientierungspraktikum im Bachelor und ein längeres Praxissemester. Manche Hochschulen fordern zusätzlich ein Betriebspraktikum, vor allem im Berufsschullehramt.
  • Wie entscheide ich mich für die richtige Fächerkombination?
    Orientiere dich an deinen Interessen — aber achte auch auf Kombinationsvorgaben der Hochschule und den Bedarf an Mangelfächern wie Mathe, Physik oder Informatik.
  • Wie läuft das Referendariat ab?
    Du beobachtest zunächst erfahrene Lehrkräfte, hältst später selbstständig Unterricht und wirst dabei intensiv begleitet. Es endet mit der zweiten Staatsprüfung.

Soziale Arbeit-Studium

Wenn dich vor allem das Zwischenmenschliche am Lehrerberuf reizt, aber du lieber außerhalb des Schulsystems helfen willst, ist ein Soziale Arbeit-Studium eine spannende Alternative. Hier erfährst du mehr dazu!

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