Du willst Feedback geben — aber so, dass es gut ankommt? Hier und im Video erfährst du, wie du Kritik so formulierst, dass sie ehrlich ist und trotzdem motivierend wirkt.

Inhaltsübersicht

Was sind Feedbackregeln?

Feedback ist ein zentrales Werkzeug, mit dem du die Zusammenarbeit und Leistung deiner Mitarbeiter gezielt weiterentwickeln kannst. Es hilft dir dabei, Stärken sichtbar zu machen und Verbesserungspotenziale aufzuzeigen. Gleichzeitig sorgt Feedback dafür, dass Missverständnisse ausgeräumt und die Kommunikation im Team gestärkt wird. 

Damit das gelingt, braucht es klare Feedbackregeln. Mit ihnen kannst du Rückmeldungen so formulieren, dass sie gut ankommen — sei es Anerkennung oder Kritik.

Typische Feedbackregeln lauten:

  • Sprich konkret: Sag, was du beobachtet hast — nicht, was du vermutest.
  • Bleib sachlich: Vermeide Bewertungen oder persönliche Angriffe.
  • Sei konstruktiv: Zeig Möglichkeiten auf, wie etwas besser laufen kann.

➡️ Beispiel

Ausgangssituation: Ein Teammitglied hat eine Präsentation ausgearbeitet, bei der noch Verbesserungsbedarf besteht.

„Ihre Präsentation war chaotisch. So überzeugt das niemanden.“
„Mir ist bei Ihrer Präsentation aufgefallen, dass die Gliederung schwer zu erkennen war. An mehreren Stellen fehlten klare Übergänge. Ich glaube, es wäre wirkungsvoller, wenn Sie mit einer klaren Struktur arbeiten würden.“

So formulierst du Feedback richtig!

Stell dir vor, ein Teammitglied kommt regelmäßig zu spät zu Meetings. Du willst das ansprechen — ohne Vorwürfe, aber mit klarer Botschaft. Genau dafür eignet sich der Dreischritt aus Wahrnehmung, Wirkung und Wunsch. So bleibt dein Feedback nachvollziehbar und lösungsorientiert.

1. Wahrnehmung:
Beschreibe, was du beobachtet hast — sachlich und ohne Wertung.
➡️ Beispiel: „Mir ist aufgefallen, dass du in den letzten drei Meetings jeweils nach Beginn dazugekommen bist.“

2. Wirkung:
Erkläre, was das Verhalten bei dir oder im Team ausgelöst hat.
➡️ Beispiel: „Das hat dazu geführt, dass wir später starten konnten und andere Teammitglieder unruhig wurden.“

3. Wunsch:
Formuliere klar, was du dir für die Zukunft erwartest oder vorschlägst.
➡️ Beispiel: „Ich wünsche mir, dass wir die Meetings pünktlich starten können — das bringt uns alle besser in den Arbeitsfluss.“

Diese Struktur hilft dir, auch kritisches Feedback wertschätzend zu formulieren — und so Veränderung zu ermöglichen, ohne die Beziehung zu belasten.

Feedback geben: Die 7 wichtigsten Regeln

Damit Feedback nicht verpufft, braucht es den richtigen Rahmen — und klare Prinzipien. Diese sieben Regeln helfen dir, Feedback im Arbeitsalltag wirksam und wertschätzend zu gestalten. Zur Veranschaulichung beziehen wir uns wieder auf das Beispiel von oben: Ein Teammitglied kommt regelmäßig zu spät zu Meetings.

1. Den richtigen Moment wählen
Spontane Kritik im Vorbeigehen bringt nichts — im Gegenteil. Feedback braucht einen ruhigen Moment, unter vier Augen.
➡️ Beispiel: Statt in der Kaffeeküche etwas zu sagen, vereinbarst du einen Termin nach dem nächsten Teammeeting.

2. Gut vorbereiten
Kläre vorab für dich: Wie oft kam die Person zu spät? Gab es Ausnahmen? Welche Folgen hatte das?
➡️ Beispiel: Du stellst fest, dass sie drei Mal in Folge fünf bis zehn Minuten später kam und das Meeting dadurch jeweils verzögert wurde.

3. Konkret statt allgemein
Allgemeine Aussagen wirken unklar und unfair. Benenne, was genau du meinst.
➡️ Beispiel:
Du kommst ständig zu spät.“
In den letzten drei Teammeetings bist du jeweils nach Beginn dazugekommen.“

4. Positives integrieren
Zeige, dass du auch die Leistungen der Person siehst.
➡️ Beispiel: „Ich schätze deinen Input sehr — gerade deshalb wünsche ich mir, dass du von Anfang an dabei bist.“

Die Sandwich-Methode — so verpackst du Kritik klug

Viele Menschen nehmen Kritik besser an, wenn sie von Positivem eingerahmt wird. Genau das leistet die Sandwich-Methode: Du startest mit einem ehrlichen Lob, gibst dann den kritischen Hinweis und schließt mit einer positiven Perspektive ab.

➡️ Beispiel:
„Ich finde es klasse, wie engagiert du dich in den Diskussionen einbringst. Mir ist allerdings aufgefallen, dass du öfter ein paar Minuten zu spät zum Meeting kommst. Ich bin sicher, wenn du von Anfang an dabei bist, profitieren alle noch stärker von deinen Beiträgen.“

5. Ich-Botschaften verwenden
Sprich aus deiner Sicht. Das schafft Nähe und senkt die Abwehrhaltung.
➡️ Beispiel: „Ich habe den Eindruck, dass das die Konzentration im Team beeinträchtigt.“

6. Keine Schuldzuweisungen
Dein Feedback soll zum Nachdenken anregen — nicht verteidigen.
➡️ Beispiel:
„Du störst jedes Mal den Ablauf.“
✓ Das hat bei den anderen für Unruhe gesorgt.

7. Optionen statt Anweisungen
Lass Raum für eigene Lösungen. So entsteht Dialog statt Widerstand.
➡️ Beispiel:
Du musst ab jetzt pünktlich sein.“
Wie könnten wir es schaffen, dass du pünktlich dabei bist?“

Diese Regeln machen aus einem kritischen Hinweis eine Chance zur Weiterentwicklung — und fördern eine Feedbackkultur, die Vertrauen schafft.

Feedback bekommen — und das Beste draus machen 

Feedback zu geben ist wichtig — es gut anzunehmen aber genauso. Diese sechs Regeln helfen dir, auch in schwierigen Momenten professionell zu reagieren und das Potenzial von Rückmeldungen voll zu nutzen.

1. Bitte aktiv um Feedback: Frag gezielt nach Rückmeldung — und mach deutlich, worauf du dich beziehst.

2. Höre zu — ohne zu unterbrechen: Lass dein Gegenüber ausreden. Auch wenn du innerlich widersprechen willst. Hör aufmerksam zu.

3. Rechtfertige dich nicht sofort: Bleib ruhig, selbst wenn dich das Feedback überrascht. Nimm es an, ohne in die Verteidigung zu gehen.

4. Frag nach, wenn du etwas nicht verstehst: Unklare Aussagen bringen dich nicht weiter. Klär nach, was genau gemeint ist.

5. Fasse das Feedback kurz zusammen: So zeigst du, dass du zugehört hast und sorgst für Klarheit.

6. Bedanke dich — und handle bewusst: Zeige Wertschätzung für die Offenheit. Überlege in Ruhe, was du daraus für dich mitnimmst.

Feedback geben — häufigste Fragen

  • Welche Feedbackregeln gibt es?
    Fünf Regeln für Feedback sind:
    1) Formuliere das Feedback klar und genau.
    2) Beschreibe das Verhalten, statt zu bewerten.
    3) Spreche veränderbare Verhaltensweisen an, um konkrete Veränderungen zu fördern.
    4) Achte auf den richtigen Zeitpunkt.
    5) Vermeide Vorwürfe oder Wertungen.
  • Wie schreibe ich ein positives Feedback?
    Hier sind zwei Beispiele, wie du positives Feedback verfassen kannst. Beispiel 1: „Deine Präsentation heute war sehr überzeugend! Du hast es geschafft, komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln.“ Beispiel 2: „Ich schätze es sehr, wie ruhig und lösungsorientiert du in stressigen Situationen bleibst. Das sorgt für eine richtig gute Atmosphäre im Team.“
  • Wie gibt man Feedback Beispiele?
    Möglichkeiten, wie du Feedback geben kannst, sind:
    „Ich habe den Eindruck, dass …“,
    „Ich habe beobachtet, dass …“,
    „Ich habe das Gefühl, dass …“,
    „Ich fände es besser, wenn …“ und
    „Ich empfinde das als …“

Feedback

Du willst noch mehr Dos and Don’ts rund ums Feedback kennen? Hier zeigen wir dir weitere typische Fehler — und wie du es besser machst.

Zum Video: Feedback
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Du willst noch mehr Dos and Don’ts rund ums Feedback kennen? Hier zeigen wir dir weitere typische Fehler — und wie du es besser machst.

Zum Video: Feedback
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