Bioinformatik-Studium
Du liebst Biologie, willst aber auch programmieren können? Das Bioinformatik-Studium bringt beides zusammen. Hier stellen wir dir alles zu dem Studiengang vor, was du wissen musst.
Inhaltsübersicht
Bioinformatik-Studium — Überblick über das Studium
Im Bioinformatik-Studium verbindest du zwei Welten: Du lernst, biologische Prozesse digital zu analysieren und mithilfe von Algorithmen besser zu verstehen. Doch dabei programmierst du nicht nur, sondern beschäftigst dich auch mit Zellen und Molekülen. Dein Studium findet damit genau dort statt, wo Medizin und IT zusammenkommen.
Du entwickelst Software, mit der Gene entschlüsselt oder Krankheiten besser erkannt werden. Gleichzeitig trainierst du dein wissenschaftliches Denken: ein Skill, den du später brauchst, egal ob du in der Pharmabranche oder im Tech-Startup landest.
Welche Studieninhalte erwarten dich?
Du startest im Bioinformatik-Studium mit den Grundlagen. Dazu gehören vor allem Programmierung, Mathematik und Biologie. Schon früh lernst du, wie du mit biologischen Daten umgehen musst und wie du sie analysierst oder interpretierst. Gleichzeitig arbeitest du an deiner ersten Software für Labore und Forschung.
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➡️ Ist das Bioinformatik-Studium schwer? Das Bioinformatik-Studium gilt als anspruchsvoll, vor allem wegen der Verbindung aus Naturwissenschaften und IT. Viele empfinden die ersten Semester als Herausforderung, weil du gleichzeitig programmieren, rechnen und biologische Systeme verstehen musst. Wenn du aber dranbleibst und strukturiert arbeitest, ist das Studium gut machbar. Gerade in Mathe oder beim Programmieren gibt es außerdem viele Tutorien oder begleitende Übungen. So kannst du auch ohne tiefes Vorwissen gut ins Studium starten und Schritt für Schritt aufholen. |
In den ersten Semestern belegst du Grundlagenmodule, darunter oft:
- Zellbiologie, Genetik und Biochemie
- Grundlagen der Informatik
- Algorithmen und Datenstrukturen
- Statistik, lineare Algebra und Wahrscheinlichkeitsrechnung
- Einführung in die Bioinformatik
Später kannst du dich spezialisieren, zum Beispiel auf molekulare Simulationen oder KI in der Systembiologie. Viele Hochschulen bieten außerdem Vertiefungen aus Chemie, Physik oder Management an. Schau dir am besten die Module genau an, denn je nach Uni kannst deutlich andere Schwerpunkte setzen.
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Was sagen Studierende über das Studium?
Viele Studierende erleben das Bioinformatik-Studium als sehr anwendungsnah. Es gibt neben Laborpraktika nämlich auch einige Projekte mit realen biologischen Datensätzen. So lernst du früh, wie du eigene Programme schreibst, beispielsweise um etwa DNA-Sequenzen zu analysieren.
Ein weiteres Plus ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. In den meisten Kursen arbeitest du mit Kommilitoninnen und Kommilitonen aus Biologie, Informatik oder Chemie gemeinsam an Lösungen. Dabei lernst du, zwischen den Fachsprachen zu wechseln und Methoden zu kombinieren.
Passt das Bioinformatik-Studium zu dir?
Im Bioinformatik-Studium kombinierst du digitale Werkzeuge mit biologischem Fachwissen. Teil deiner Aufgaben wird es nicht nur sein die komplexen Prozesse zu verstehen, sondern sie auch in Code umzusetzen oder mathematisch zu beschreiben. Wenn dich das reizt und du Spaß daran hast, dich tief in Probleme hineinzudenken, bist du hier genau richtig.
Es ist außerdem typisch für den Studienalltag, dass du dich ständig zwischen Labor und Rechner bewegst. Das setzt voraus, dass du selbstständig arbeitest oder mit Rückschlägen umgehen kannst, sowohl bei neuer Software und biologischen Konzepten.
Welche Stärken brauchst du für das Studium?
| Fähigkeit / Eigenschaft | Bedeutung (1 = unwichtig, 7 = sehr wichtig) |
| Analytisches Denken | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
| Zahlenaffinität | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
| Kommunikationsstärke | ⭐⭐⭐ |
| Teamfähigkeit | ⭐⭐⭐⭐ |
| Selbstorganisation | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
| Interesse an Menschen | ⭐⭐ |
| Sprachkentnisse | ⭐⭐ |
Wenn du dich schwer damit tust, biologische oder mathematische Zusammenhänge zu durchdringen, könnte ein Studium in Biologie besser zu dir passen, vor allem, wenn du dich stärker für Experimente interessierst. Informatik ist eine gute Alternative, wenn dich vor allem das Programmieren interessiert und du auf biologische Inhalte verzichten kannst.
Wie sind deine Karrierechancen & dein Gehalt?
Nach dem Bioinformatik-Studium stehen dir viele Wege offen. Einen klar definierten Berufsweg gibt es zwar nicht, dafür aber viele Nischen, in denen du dich spezialisieren kannst. Gerade die Mischung aus Softwareentwicklung und Biologie macht dich für Unternehmen und Institute besonders interessant. Und durch deine interdisziplinäre Ausbildung bist du dafür bestens gewappnet.
Typische Tätigkeitsfelder für Bioinformatik
✔️ Genomforschung & Sequenzanalyse — Du analysierst DNA- und RNA-Daten, um genetische Muster und Abweichungen zu erkennen
✔️ Molekülmodellierung & Simulation — Hier entwickelst du computergestützte Modelle von Proteinen oder Wirkstoffen und prüfst ihre Wirkung
✔️ Datenbankentwicklung & -pflege — Neben dem Strukturieren von biologische Daten programmierst du Schnittstellen und optimierst Abfragen für die Forschung
✔️ Biostatistik & Datenanalyse — Dabei wertest du biologische Experimente aus und findest mithilfe statistischer Verfahren relevante Zusammenhänge
✔️ Softwareentwicklung in Life Sciences — Deine Aufgabe ist es, Tools und Plattformen für Labore oder Kliniken oder zu entwickeln
Karrierechancen & Gehalt
Beim Berufseinstieg nach dem Bioinformatik-Studium liegt dein durchschnittliches Gehalt zwischen 47.000 € und 53.000 € brutto jährlich. Mit wachsender Berufserfahrung und fundierten Programmierkenntnissen kannst du später mit Gehältern von 55.000 € bis 65.000 € rechnen. Wer später in leitende Positionen aufsteigt oder an der Schnittstelle von KI oder Big Data arbeitet, kann sogar noch mehr verdienen.
Wichtige Einflussfaktoren auf dein Gehalt sind vor allem die Branche und dein technisches Profil. Wer sich früh auf Zukunftsthemen wie beispielsweise Systembiologie oder KI konzentriert, schafft beste Voraussetzungen für höher bezahlte Positionen.
Im Vergleich zu verwandten Studiengängen liegt Bioinformatik beim Gehalt ziemlich weit oben:
- Bioinformatik-Studium: ca. 50.000 €
- Informatik-Studium: ca. 50.000 €
- Biotechnologie-Studium: ca. 47.500 €
- Biologie-Studium: ca. 38.000 €
Wie läuft ein Studium in Bioinformatik ab?
Das Bioinformatik-Studium ist in mehrere Phasen gegliedert. Zuerst erlernst du die Grundlagen in Informatik, Mathematik und Biologie. Später folgen dann Spezialisierungen und anwendungsnahe Projekte. Theorie und Praxis wechseln sich dabei ständig ab.
Grundlagenphase (1.–3. Semester)
In dieser Phase legst du das Fundament. Du programmierst, beschäftigst dich mit Statistik und Mathe und bekommst Einblicke in Zellbiologie und Chemie. Ziel ist, dass du biologische Prozesse verstehst und gleichzeitig lernst, sie digital zu analysieren.
Vertiefungsphase (4.–6. Semester)
Jetzt setzt du eigene Schwerpunkte, zum Beispiel in Genomik oder molekularer Modellierung. Du arbeitest an Projekten und absolvierst Laborkurse. Außerdem kannst du oft ein Auslandssemester oder ein Forschungspraktikum einbauen.
Abschlussphase (7. Semester)
Zum Abschluss schreibst du deine Bachelorarbeit,
häufig in Kooperation mit einem Forschungsinstitut oder Unternehmen. Manche nutzen diese Phase auch, um ihr Portfolio mit einem größeren Softwareprojekt zu stärken.
Studiendauer & Studienmodelle
Der Bachelor in Bioinformatik dauert in der Regel 6 bis 7 Semester. Bei vielen Hochschulen sind dabei Praxisphasen oder Forschungsprojekte fester Bestandteil, um dir möglichst früh berufliche Einblicke zu ermöglichen. Entscheidest du dich für einen Master, kommen meist weitere 3 bis 4 Semester dazu. Hier hast du nochmals deutlich mehr Möglichkeit, dich zu spezialisieren.
Neben dem klassischen Vollzeitstudium gibt es vereinzelt alternative Modelle, vor allem im Masterbereich:
✔️ Duales Studium
— kombiniert Hochschulstudium und Praxisphasen im Unternehmen
✔️ Fernstudium — ermöglicht flexibles Lernen mit digitalen Materialien
✔️ Berufsbegleitendes Studium — richtet sich an Personen mit Vorwissen in Biologie oder Informatik
Zulassungsvoraussetzungen
Für das Bioinformatik-Studium brauchst du in der Regel eine Hochschulzugangsberechtigung. Das kann das klassische Abitur, die fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife sein — je nachdem, ob du an einer Universität oder Fachhochschule studierst.
Für ein Masterstudium in Bioinformatik brauchst du in der Regel einen fachlich passenden Bachelorabschluss, zum Beispiel in Bioinformatik, Informatik, Biologie oder einem ähnlichen naturwissenschaftlich-technischen Fach. Viele Hochschulen setzen außerdem zusätzliche Nachweise für bestimmte Module voraus. Informiere dich deshalb frühzeitig über die Anforderungen deiner Wunschhochschule.
Zulassungsbeschränkungen
An vielen Hochschulen ist das Bioinformatik-Studium zulassungsfrei, besonders an Fachhochschulen oder technischen Universitäten. Das heißt, du kannst dich mit deiner Hochschulzugangsberechtigung direkt einschreiben — ohne Auswahlverfahren oder Wartezeit. Nur wenige Standorte haben einen Numerus clausus (NC).
Wo kannst du Bioinformatik studieren?
Das Bioinformatik-Studium wird an Universitäten und Fachhochschulen in ganz Deutschland angeboten. Während Universitäten oft mehr Wert auf Forschung und Theorie stehen an Fachhochschulen vor allem Praxisbezug und Projektarbeit im Vordergrund.
Typische Abschlüsse im Bioinformatik-Studium:
- Bachelor of Science (B.Sc.) — wird an Universitäten und Fachhochschulen vergeben
- Bachelor of Engineering (B.Eng.) — vor allem an Fachhochschulen mit technischem Schwerpunkt
- Master of Science (M.Sc.)
Bioinformatik-Studium — häufigste Fragen
(ausklappen)
Bioinformatik-Studium — häufigste Fragen
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Wie viel Programmieren muss ich können? Vorkenntnisse sind hilfreich, aber keine Pflicht. Du lernst während des Studiums die wichtigsten Sprachen wie Python, R oder C++. -
Kann ich auch ohne Biologie-Leistungskurs mithalten? Ja, viele starten mit Grundwissen und holen im Studium auf. Wichtig ist eher, dass du Interesse an biologischen Zusammenhängen mitbringst. Alles andere wird Schritt für Schritt aufgebaut. -
Ist das Studium eher praxisnah oder theoretisch? Das kommt auf die Hochschule an. Fachhochschulen sind praxisnäher, mit mehr Projektarbeit und Anwendung. Universitäten hingegen legen oft mehr Gewicht auf Theorie und Forschung. -
Gibt es Pflichtpraktika oder Auslandssemester? Viele Studiengänge enthalten ein Praxissemester, das auch oft im Ausland möglich ist. Auch die Bachelorarbeit kann in Kooperation mit Unternehmen oder Forschungseinrichtungen geschrieben werden. -
Welche Rolle spielt Englisch im Studium? Fachliteratur und teilweise auch ganze Module sind auf Englisch. In einigen Fällen musst du auch einen Englischnachweis für die Bewerbung vorlegen.
Biochemie
Wenn dich die biologischen Grundlagen des Lebens faszinieren, du aber lieber pipettierst als codierst, ist vielleicht das Biochemie-Studium eher dein Ding. Hier stellen wir dir den Studiengang genauer vor.
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