Handlungskosten
Handlungskosten fallen in jedem Unternehmen an. Welche Kosten dazugehören und wie du sie richtig berechnest, erfährst du in diesem Beitrag und in unserem Video.
Inhaltsübersicht
Was sind Handlungskosten?
Handlungskosten sind Kosten, die in einem Unternehmen beim Handeln mit Waren entstehen. Es handelt sich dabei nicht um die Kosten für die eigentliche Ware, sondern um alle zusätzlichen Kosten, damit der Verkauf überhaupt stattfinden kann.
Was gehört zu den Handlungskosten?
Zu den Handlungskosten zählen alle laufenden Kosten, die nicht direkt einem Produkt zugeordnet werden können.
Typische Handlungskosten sind:
- Gehälter und Löhne für Lager-, Vertriebs- oder Verwaltungspersonal
- Miete und Nebenkosten für Lagerhallen, Büros oder Verkaufsflächen
- Verpackungs- und Versandkosten, z. B. für den Versand von Bestellungen
- Versicherungen, etwa für Lagerbestände oder Betriebsrisiken
- Abschreibungen auf Büroausstattung, Lagertechnik oder Fahrzeuge
- Verwaltungskosten, wie Büromaterial, Softwarelizenzen oder externe Dienstleister
- Zinsen auf kurzfristige Betriebskredite
Welche Kosten sind keine Handlungskosten?
Nicht zu den Handlungskosten gehören alle Kosten, die sich direkt einem Produkt zuordnen lassen. Das betrifft vor allem:
- Einkaufspreise — also der reine Preis der Produkte, den das Unternehmen an den Lieferanten zahlt
- Bezugskosten — also die Nebenkosten des Einkaufs (z.B. Transport oder Zoll)
Gut zu wissen: Zusammen bilden Einkaufspreis und Bezugskosten den sogenannten Bezugspreis. Der Bezugspreis zeigt also, was ein Unternehmen insgesamt für eine Ware bezahlt — inklusive aller Nebenkosten des Bezugs.
Wie berechnet man die Handlungskosten?
Um Handlungskosten einem Produkt zuordnen zu können, berechnest du einen prozentualen Zuschlag — den Handlungskostenzuschlag.
Handlungskostenzuschlag in % = (Handlungskosten einer Periode × 100) / Bezugspreise aller verkauften Waren in der Periode
Ein Beispiel zur Berechnung
Ein Unternehmen verkauft im Quartal 8.000 Bluetooth-Lautsprecher. Der Einkaufspreis pro Stück beträgt 25 €, also betragen die gesamten Bezugspreise 200.000 €.
In derselben Zeit fallen folgende Handlungskosten an:
- Löhne: 45.000 €
- Miete und Nebenkosten: 10.000 €
- Versicherung: 6.000 €
- Verwaltung: 3.000 €
- Verpackung und Versand: 4.000 €
Gesamte Handlungskosten: 68.000 €
Einsetzen in die Formel: HK-Zuschlag in % = (68.000 × 100) / 200.000 = 34 %
Der Handlungskostenzuschlag zeigt also, wie hoch die Handlungskosten im Verhältnis zu den Bezugspreisen sind. In unserem Beispiel: 34 %.
Gut zu wissen: Der Handlungskostenzuschlag dient in der Praxis dazu, die Selbstkosten zu berechnen — also die gesamten Kosten, die beim Verkauf eines Produkts anfallen. Diese Selbstkosten berechnest du durch die Anwendung des Handlungskostenzuschlags auf die Bezugspreise der verkauften Waren.
- Bezugspreis pro Stück: 25 €
- Handlungskosten pro Stück: 25 € × 0,34 = 8,50 €
- → Selbstkosten: 33,50 €
Mit den Selbstkosten kennst du die tatsächlichen Stückkosten und hast die Grundlage, um deinen Verkaufspreis wirtschaftlich sinnvoll festzulegen.
Verkaufspreis berechnen
Wie du deine Handlungskosten berechnest, weißt du jetzt — aber wie kommst du von dort zum passenden Verkaufspreis? Das zeigen wir dir im nächsten Beitrag!