Architektur-Studium
Du willst Gebäude entwerfen und Städte mitgestalten, die Menschen begeistern? Dann ist das Architektur-Studium vielleicht genau das Richtige für dich! Alles zum Studieninhalt und deinen Karrierechancen findest du hier!
Inhaltsübersicht
Architektur — Überblick über das Studium
Architektur ist mehr als nur Baukunst. Im Studium entwickelst du kreative Ideen und lernst, wie daraus reale Gebäude werden — vom ersten Entwurf über das Modell bis hin zur technischen Planung.
Dabei beschäftigst du dich intensiv mit Gestaltung und Konstruktion. Du lernst, wie Räume wirken, wie Bauwerke stabil bleiben und wie du architektonische Konzepte anschaulich präsentierst.
Später im Beruf beeinflusst du mit deinem Können Leben vieler Menschen. Ob Wohnhaus, Schule, Museum oder Brücke — deine Entwürfe können Stadtbilder prägen und das Lebensgefühl ganzer Orte verändern.
Welche Studieninhalte erwarten dich?
Das Architektur-Studium ist praxisnah und projektorientiert. Besonders in den ersten Semestern legst du dein technisches Fundament. Denn ein gutes Gebäude muss nicht nur schön aussehen, sondern auch funktionieren.
Diese bautechnischen Fächer gehören zum Pflichtprogramm:
- Baukonstruktion — wie Wände, Decken und Dächer aufgebaut sind
- Tragwerkslehre — wie ein Gebäude sicher steht
- Baustoffkunde — wie Holz, Stahl, Beton oder Glas sich verhalten
- Bauphysik — wie Gebäude Wärme, Schall und Feuchtigkeit leiten
Mit diesen Grundlagen verstehst du, was bei einem Entwurf technisch möglich ist — und wo du kreativ nach Lösungen suchen musst.
➡️Ist das Studium Architektur schwer? Das Architektur-Studium gilt als zeitaufwendig, aber machbar — wenn du dich gut organisierst. Anders als bei klassischen Klausuren arbeitest du oft über Wochen an einem Projekt, das du am Ende präsentierst — mit Modell, Planzeichnung und manchmal auch schriftlicher Erläuterung. Auch Mathe und Physik spielen eine Rolle. Wer aber dranbleibt und aktiv mitarbeitet, kann diese Fächer gut bewältigen. Viele Studieninteressierte sorgen sich außerdem um das Zeichnen. Doch du musst kein geborener Künstler sein! Was zählt, ist, dass du deine Ideen verständlich darstellen kannst und die wichtigsten Skills lernst du im Studium. |
Neben dem gestalterischen und technischen Bereich erwarten dich auch Fächer aus dem Management:
- Baumanagement — wie du Bauprojekte planst und steuerst
- Bauökonomie — wie du Kosten kalkulierst und Budgets einhältst
- Bauplanung — wie du Abläufe organisierst und Zeitpläne erstellst
Gut zu wissen: Ein zentrales Werkzeug im Studium ist CAD (Computer Aided Design). Damit zeichnest du deine Entwürfe am Computer, um deine Ideen maßstabsgetreu und anschaulich darzustellen.
Was sagen Studierende über das Studium?
Viele Studierende schätzen die kreative Freiheit im Architektur-Studium. Du kannst Ideen entwickeln und Modelle bauen, die Eindruck machen. Das ist spannend, braucht aber auch viel Zeit. Gerade in den Entwurfsphasen arbeitest du oft bis spätabends und manchmal auch übers Wochenende. Das Studium fordert dich, aber viele Architektur-Studierende berichten, dass dennoch genug Raum bleibt für Freizeit!
Ein häufig genannter Punkt ist auch das Thema Kosten. Anders als in vielen anderen Studiengängen musst du Materialien für Modelle, Zeichenutensilien oder Software oft selbst bezahlen — das kann pro Semester mehrere hundert Euro kosten.
Tipp: Warte die ersten Kurse erstmal ab, bevor du viele Materialien besorgst. Je nach Hochschule bekommst du Zugang zu Werkstätten oder Lizenzrabatte. In der Regel kriegst du vorher auch Bescheid gesagt, was du wann besorgen musst.
Passt der Studiengang Architektur zu dir?
Im Architektur-Studium brauchst du mehr als gute Ideen. Du solltest in der Lage sein, kreative Entwürfe systematisch umzusetzen, mit anderen im Team zu arbeiten und auch dann dranzubleiben, wenn es mal länger dauert.
Neben deinem gestalterischen Talent kommt es auf ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, technisches Verständnis und die Fähigkeit an, komplexe Zusammenhänge schnell zu erfassen. Auch Selbstorganisation ist wichtig, denn viele Projekte laufen parallel — oft mit engen Abgabefristen.
Welche Stärken brauchst du für das Studium?
Fähigkeit / Eigenschaft | Bedeutung (1 = unwichtig, 7 = sehr wichtig) |
---|---|
Analytisches Denken | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Zahlenaffinität | ⭐⭐⭐⭐ |
Kommunikationsstärke | ⭐⭐⭐⭐ |
Teamfähigkeit | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Selbstorganisation | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Interesse an Menschen | ⭐⭐⭐ |
Sprachkenntnisse | ⭐⭐ |
Du arbeitest lieber mit klaren Vorgaben oder tust dich schwer, offene Aufgaben ohne eindeutige Lösung zu bearbeiten? Dann könnten Studiengänge wie Bauingenieurwesen (mit stärkerem Fokus auf Technik und Berechnung), Innenarchitektur (gestalterischer, aber weniger bautechnisch) oder Stadt- und Raumplanung (mehr Analyse, weniger Entwurf) besser zu dir passen.
Wie sind deine Karrierechancen & dein Gehalt?
Mit einem Abschluss in Architektur stehen dir viele Wege offen — nicht nur im klassischen Architekturbüro. Du kannst in der Stadtplanung, im Bau- oder Projektmanagement, bei Immobilienentwicklern, in der öffentlichen Verwaltung oder sogar im Design- oder Ausstellungsbereich arbeiten.
Viele Studierende steigen früh ins Berufsleben ein — zum Beispiel durch Werkstudentenjobs oder ein Praxissemester — und bauen sich schon während des Studiums ein Netzwerk auf. Das hilft nicht nur beim Berufseinstieg, sondern oft auch bei der späteren Spezialisierung.
Typische Tätigkeitsfelder für Architektur
✔️ Entwurfsplanung — du gestaltest Gebäude, zeichnest Pläne und stimmst sie mit Bauherren und Behörden ab
✔️ Bauleitung — du betreust Projekte auf der Baustelle und überwachst die Umsetzung deiner Ideen
✔️ Projektentwicklung — du arbeitest an der Konzeption neuer Bauvorhaben, analysierst Standorte und entwickelst Nutzungskonzepte
✔️ Stadt- und Raumplanung — du planst öffentliche Räume oder ganze Stadtteile
✔️ Denkmalpflege & Bauen im Bestand — du modernisierst alte Gebäude und bewahrst historische Substanz
✔️ Immobilien- & Facility Management — du überwachst die Nutzung und Entwicklung von Gebäuden im laufenden Betrieb
✔️ Visualisierung & Architekturkommunikation — du erstellst Renderings, Ausstellungen oder Präsentationen für Wettbewerbe und Öffentlichkeit
Karrierechancen & Gehalt
Das Einstiegsgehalt für Architekten liegt in der Regel zwischen 40.000 und 46.000 € brutto im Jahr — je nachdem, wo du arbeitest und ob du bei einem kleinen Büro oder in einem größeren Unternehmen startest. Interessant ist: Absolventen von Fachhochschulen verdienen beim Berufseinstieg im Schnitt mehr als Absolventen von Universitäten.
Im Vergleich zu ähnlichen Studiengängen liegt dein Einstiegsgehalt als Architekt damit im oberen Mittelfeld:
- Innenarchitektur: 24.000 €
- Gartenbauwissenschaft: 25.200 €
- Architektur: 43.000 €
- Bauingenieurwesen: 48.000 €
Wenn du später offiziell als „Architekt“ arbeiten möchtest, musst du erst etwas Berufserfahrung sammeln. In dieser Übergangszeit ist das Gehalt nicht besonders hoch und du übernimmst auch selten eigene Großprojekte. Erst als anerkannter Architekt steigen die Verdienstmöglichkeiten deutlich. Mit den Jahren kann dein Gehalt dann 60.000 bis über 80.000 € brutto jährlich erreichen.
Mit einem reinen Bachelorabschluss darfst du dich in Deutschland in der Regel nicht offiziell „Architekt“ oder „Architektin“ nennen. Dafür brauchst du einen Master und eine meist zweijährige Berufspraxis, um dich bei der Architektenkammer eintragen zu lassen.
Um die Eintragung in die Architektenkammer zu erreichen, sind in den meisten Bundesländern insgesamt 8 bis 10 Semester Studienzeit (Bachelor + Master) erforderlich.
Wie läuft ein Studium in Architektur ab?
Im Architektur-Studium wechseln sich Theorie und Praxis ständig ab. Das Ganze gliedert sich dabei in drei Phasen:
Grundlagenphase (1.–3. Semester)
Du lernst die technischen und gestalterischen Grundlagen der Architektur. Dazu gehören Fächer wie Baukonstruktion, Tragwerkslehre, Entwurf, Architekturgeschichte und Darstellungstechniken. Parallel arbeitest du von Anfang an kleineren Projekten — oft in Teams — und präsentierst erste eigene Entwürfe.
Vertiefungsphase (4.–5. Semester)
In den höheren Semestern wirst du freier in der Themenwahl und kannst dich auf bestimmte Schwerpunkte konzentrieren — zum Beispiel nachhaltiges Bauen, Stadtplanung oder digitales Entwerfen. Die Projekte werden komplexer, und du bearbeitest reale Orte, oft in enger Abstimmung mit externen Partnern. Viele Hochschulen integrieren in dieser Phase ein Praxissemester.
Abschlussphase & Bachelorarbeit (6. Semester)
Zum Abschluss erarbeitest du eigenständige Projektarbeiten — oft eine Kombination aus Entwurf, Modell, technischer Ausarbeitung und schriftlicher Dokumentation. Die Bachelorarbeit
ist in der Regel kein rein theoretischer Text, sondern ein konkretes Bauvorhaben, den du im Rahmen einer öffentlichen Präsentation verteidigst. Manche Hochschulen arbeiten hier mit externen Jurys oder Partnern aus der Praxis zusammen.
Studiendauer & Studienmodelle
Das Bachelorstudium Architektur dauert in der Regel 6 bis 8 Semester — also drei bis vier Jahre. Je nach Hochschule ist ein Praxissemester Teil des Studienplans.
Hängst du nach dem Bachelor noch ein Masterstudium an, dauert das in der Regel 2 bis 4 Semester — also nochmal ein bis zwei Jahre.
Neben dem klassischen Vollzeitstudium gibt es auch andere Wege:
✔️ Duales Studium:
Du verbindest Studium und Praxis – zum Beispiel mit einer Anstellung in einem Architekturbüro
✔️ Teilzeitstudium: Für alle, die Beruf, Familie oder Leistungssport mit dem Studium kombinieren wollen
✔️ Fernstudium: Wird selten für Architektur angeboten, aber manche Hochschulen ermöglichen einzelne Module online
Wichtig: Achte schon bei der Auswahl deiner Hochschule darauf, dass dein Studiengang kammerfähig ist. Nur so kannst du „Architekt“ werden. Die Voraussetzungen dafür findest du auf den Seiten der Architektenkammer deines Bundeslands.
Zulassungsvoraussetzungen
Um Architektur zu studieren, brauchst du eine Hochschulzugangsberechtigung. Das kann sein:
- Allgemeine Hochschulreife (Abitur) — berechtigt zum Studium an Universitäten und Hochschulen
- Fachgebundene Hochschulreife — berechtigt zum Studium, wenn dein Fachbereich zur Architektur passt
- Fachhochschulreife — berechtigt zum Studium an Fachhochschulen
Wenn du kein Abitur hast, kannst du dich unter bestimmten Voraussetzungen trotzdem bewerben:
- mit einem Meisterbrief
- mit einer abgeschlossenen, fachlich passenden Ausbildung und Berufserfahrung
- über eine Eignungsprüfung oder ein Probestudium (je nach Bundesland)
Zusätzlich fordern viele Hochschulen eine Mappe mit Arbeitsproben — zum Beispiel Skizzen, Collagen, Fotos oder Modelle. Damit zeigst du deine Gestaltungsfähigkeit und dein kreatives Denken. In manchen Fällen musst du deine Mappe auch in einem Eignungsgespräch oder Test verteidigen.
Zulassungsbeschränkungen
An vielen Hochschulen ist der Studiengang Architektur zulassungsbeschränkt. Das heißt, du brauchst einen bestimmten Notendurchschnitt (NC), um einen Studienplatz zu bekommen. Die NC-Werte schwanken je nach Jahr, Hochschule und Bewerberzahl, liegen aber oft zwischen 1,5 und 3,5.
An Fachhochschulen ist der NC meist etwas niedriger als an Universitäten. Einige Hochschulen setzen sogar gar keinen NC an, verlangen dann aber oft eine Mappe oder einen Eignungstest.
Das Architektur-Studium ist ein Fachbereich im stetigen Wandel. Das liegt daran, dass Bauprojekte auch immer von den aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen beeinflusst werden. Was heute Topthema in der Baubranche ist, prägt die Lehre und Forschung von morgen. Aktuell sind das zum Beispiel: energiesparende Bauwerke, klimagerechte Stadtplanung, ökologisches Bauen und digitale Entwurfsmethoden.
Wo kannst du Architektur studieren?
Du kannst Architektur an Universitäten, Fachhochschulen, Kunsthochschulen oder privaten Hochschulen studieren. Je nach Hochschultyp unterscheiden sich die Schwerpunkte — und damit auch die Art, wie du Architektur erlebst.
Welchen akademischen Grad du am Ende bekommst, hängt daher ebenfalls vom Hochschultyp ab:
- Bachelor of Arts (B.A.) — häufig an Kunst- oder Fachhochschulen
- Bachelor of Science (B.Sc.) — meist an Universitäten
- Bachelor of Engineering (B.Eng.) — oft bei technischer Ausrichtung
Architektur-Studium — häufigste Fragen
-
Brauche ich zeichnerisches Talent, um Architektur zu studieren? Du musst kein perfekter Zeichner sein. Wichtiger ist, dass du deine Ideen verständlich visualisieren kannst — sei es per Skizze, Modell oder CAD. Das Zeichnen lernst du im Studium Schritt für Schritt. -
Wie wichtig sind Mathe und Physik im Architektur-Studium? Grundkenntnisse sind hilfreich, besonders für Tragwerkslehre und Bauphysik. Du musst aber kein Physik-Profi sein — wer mitarbeitet und übt, kommt gut zurecht. -
Was gehört in die Mappe und wie bereite ich mich darauf vor? Die Mappe sollte zeigen, wie du denkst und gestaltest z. B. Skizzen, Collagen, Fotos oder Modelle. Viele Hochschulen geben genaue Anforderungen vor. Nimm dir genug Zeit und lies die Hinweise deiner Wunschhochschule sorgfältig. -
Kann ich Architektur auch dual studieren? Ja, einige Hochschulen bieten duale Studiengänge an. Du arbeitest parallel in einem Architekturbüro und sammelst so früh Praxiserfahrung — bei vollem Gehalt oder in Teilzeitmodellen. -
Wie unterscheidet sich Architektur von Innenarchitektur oder Bauingenieurwesen? Architektur kombiniert Entwurf, Gestaltung und technische Planung ganzer Gebäude. Innenarchitektur konzentriert sich stärker auf Räume und Einrichtung, Bauingenieurwesen dagegen auf Statik, Technik und Bauausführung. -
Was passiert, wenn ich die Mappe nicht bestehe oder der NC zu hoch ist? Du kannst dich an einer anderen Hochschule bewerben — die Anforderungen unterscheiden sich stark. In vielen Fällen kannst du die Mappe auch im nächsten Jahr erneut einreichen oder dich über eine Eignungsprüfung qualifizieren.
Innenarchitektur–Studium
Du interessierst dich eher für Innenräume und Möblierung? Dann sieh dir hier den Studiengang Innenarchitektur genauer an! Dort zeigen wir dir ebenfalls, wie das Studium aufgebaut ist und welche Karrierechancen du hast.
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