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Du interessierst dich für Jura und Wirtschaft, aber willst dich nicht entscheiden? Dann ist Wirtschaftsrecht genau dein Studiengang! Alles zu den Studieninhalten und deinen späteren Karrierechancen findest du hier.

Inhaltsübersicht

Wirtschaftsrecht — Überblick über das Studium

Wirtschaft oder Jura — warum nicht beides? Im Studiengang Wirtschaftsrecht lernst du, rechtliche und wirtschaftliche Fragestellungen gemeinsam zu verknüpfen. So wirst du zur gefragten Schnittstelle zwischen Unternehmenspraxis und Gesetzestexten.

Im Studium beschäftigst du dich mit Arbeitsrecht, Vertragsgestaltung, BWL-Grundlagen oder Compliance und bekommst das nötige Wissen, um Entscheidungen rechtssicher und wirtschaftlich klug einzuordnen. Besonders spannend: Viele Hochschulen legen großen Wert auf Praxisnähe, etwa durch Projektarbeiten oder Fallstudien.

Nach dem Studium arbeitest du zum Beispiel in der Rechtsabteilung eines Unternehmens, im Personal- oder Steuerwesen, bei Banken, Versicherungen oder in Compliance-Teams. Überall dort, wo rechtliche Fragen wirtschaftlich gedacht werden müssen, bist du gefragt.

Welche Studieninhalte erwarten dich?

Im Wirtschaftsrecht-Studium lernst du, rechtliche und wirtschaftliche Fragen gemeinsam zu denken. Rund 50 % deiner Module stammen aus dem juristischen Bereich, etwa 25 % aus der Wirtschaft — der Rest sind methodische und kommunikative Kompetenzen wie Wirtschaftsenglisch oder Präsentationstechniken.

Rechtswissenschaftliche Inhalte
In den rechtswissenschaftlichen Fächern lernst du, Gesetze richtig anzuwenden. Dazu gehören:

  • Vertragsrecht
  • Arbeitsrecht
  • Gesellschaftsrecht 
  • Steuerrecht & Insolvenzrecht 
  • Wettbewerbs-, Marken- und Kartellrecht

Ist das Studium Wirtschaftsrecht schwer?

Das Wirtschaftsrecht-Studium gilt als anspruchsvoll, aber gut machbar — besonders, wenn du früh mit dem Lernen beginnst und dich gut organisierst. Die größte Herausforderung ist für viele das juristische Denken. Du musst Gesetze verstehen und anwenden können — und gleichzeitig wirtschaftliche Zusammenhänge im Blick behalten.

Oft wird gefragt: „Muss ich gut in Mathe sein?“ Nicht unbedingt. In Wirtschaftsrecht geht es mehr um Rechnungswesen und Finanzthemen, also Mathe mit Anwendungsbezug. Aber: In vielen Modulen sind Präsentationen Pflicht. Das wirkt am Anfang einschüchternd, hilft dir aber enorm, sicher aufzutreten — eine Fähigkeit, die du im Berufsleben brauchst.

Um betriebswirtschaftliche Entscheidungen zu verstehen und zu treffen, erwarten dich im Wirtschaftsrecht-Studium folgende Inhalte:

  • Rechnungswesen & Buchführung
  • Kostenrechnung & Controlling 
  • Investition und Finanzierung 
  • Personalmanagement & Organisation 
  • Strategisches Management 

Manche Hochschulen bieten zusätzlich Wahlfächer oder Vertiefungen an, zum Beispiel in Compliance oder internationalem Wirtschaftsrecht. So kannst du dein Profil schärfen — je nachdem, wo du später hinwillst.

Was sagen Studierende über das Studium?

Viele Studierende schätzen am Wirtschaftsrecht-Studium die klare berufliche Ausrichtung. Sie wissen früh, wofür sie lernen — zum Beispiel, um später Verträge zu prüfen oder rechtliche Risiken im Unternehmen zu bewerten. Gerade weil das Studium nicht auf klassische juristische Berufe wie Richter oder Anwalt abzielt, empfinden viele den Fokus als zielgerichteter.

Ein häufiger Punkt ist auch die Frage nach dem Zeitaufwand — gerade im Teilzeit- oder berufsbegleitenden Modell. Studierende berichten, dass sie das Studium gut schaffen, wenn sie sich darauf einstellen, dass es länger als die Regelstudienzeit dauern kann. Wichtig sei vor allem, sich bewusst für das Studienmodell zu entscheiden und nicht zu unterschätzen, wie viel Zeit neben Job und Familie dafür nötig ist.

Passt das Wirtschaftsrecht-Studium zu mir? 

Im Wirtschaftsrecht-Studium musst du präzise denken. Vor allem dann, wenn wirtschaftliche Entscheidungen und rechtliche Vorgaben gleichzeitig eine Rolle spielen. Es hilft dir, wenn du ein gutes analytisches Verständnis hast. 

Auch deine Kommunikationsstärke ist gefragt — sowohl schriftlich als auch mündlich. Denn ein gutes Ausdrucksvermögen hilft dir dabei, andere von deinen Argumenten zu überzeugen. Und weil Absolventen und Absolventinnen oft in Führungspositionen arbeiten, sind Verlässlichkeit und Belastbarkeit wichtige Voraussetzungen.

Welche Stärken brauchst du für das Studium?

Fähigkeit / Eigenschaft Bedeutung (1 = unwichtig, 7 = sehr wichtig)
Analytisches Denken ⭐⭐⭐⭐⭐⭐
Zahlenaffinität ⭐⭐⭐⭐
Kommunikationsstärke ⭐⭐⭐⭐⭐
Teamfähigkeit ⭐⭐⭐
Selbstorganisation ⭐⭐⭐⭐⭐
Interesse an Menschen ⭐⭐
Sprachkenntnisse ⭐⭐⭐

Wenn dir das strukturierte Arbeiten schwerfällt oder dich der Gedanke an juristische Texte eher abschreckt, ist Wirtschaftsrecht vielleicht nicht die beste Wahl für dich. 

In dem Fall lohnt sich ein Blick auf betriebswirtschaftlich geprägte Studiengänge wie BWL oder Wirtschaftspsychologie. Dort stehen wirtschaftliche Entscheidungen und menschliches Verhalten stärker im Fokus statt juristische Inhalte. 

Wie sind deine Karrierechancen & dein Gehalt? 

Mit einem Abschluss in Wirtschaftsrecht bist du breit einsetzbar — und das kommt gut an. Unternehmen schätzen an Wirtschaftsjuristen und Wirtschaftsjuristinnen, dass sie rechtliche Risiken einschätzen und gleichzeitig wirtschaftliche Konsequenzen verstehen. Diese Doppelkompetenz ist in Bereichen wie Personal, Compliance oder Vertragsmanagement gefragt. 

Typische Tätigkeitsfelder 

✔️Compliance & Risikomanagement — interne Prozesse prüfen, Risiken rechtlich absichern
✔️ Arbeitsrecht & Personalabteilung — Verträge erstellen, Konflikte rechtlich begleiten
✔️Vertragsmanagement — Verträge entwerfen und rechtlich prüfen
✔️ Steuerberatung — steuerliche Fragen klären, Bilanzen rechtlich absichern
✔️Banken & Versicherungen — rechtliche Vorgaben bei Finanzprodukten einhalten

Karrierechancen & Gehalt 

Mit einem Abschluss in Wirtschaftsrecht kannst du in vielen Bereichen arbeiten — und das sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor. Besonders im Mittelstand und in größeren Konzernen kannst du außerdem schnell Verantwortung übernehmen.

Auch beim Gehalt bist du mit einem abgeschlossenem Wirtschaftsrecht-Studium solide aufgestellt. Das Einstiegsgehalt liegt im Durchschnitt bei 52.800 € bis 60.000 € brutto im Jahr. Mit ein paar Jahren Berufserfahrung sind 72.000 € und mehr möglich.

Im Vergleich zu anderen Studiengängen bewegt sich dein Gehalt mit einem Abschluss in Wirtschaftsrecht auf einem guten bis sehr guten Niveau. Zum Vergleich:

  • Wirtschaftspsychologie — 38.000 € – 44.000 €
  • BWL — 42.000 € – 48.000 €
  • Wirtschaftsrecht — 52.800 € bis 60.000 €
  • Jura — 55.000 € – 65.000 €

Um deine Karrierechancen und dein Gehalt zu erhöhen, kannst du nach deinem Bachelorabschluss noch einen Master machen. Folgende Studiengänge sind dabei möglich: Arbeitsrecht und PersonalmanagementSteuerrecht und Bilanzierung, Internationales Wirtschaftsrecht oder Innovationsmanagement.

Berufliche Einschränkungen

Wirtschaftsrecht ersetzt kein klassisches Jura-Studium mit Staatsexamen. Wenn du Anwalt oder Richter werden willst, brauchst du das Staatsexamen sowie das Referendariat. Mit einem Bachelor oder Master in Wirtschaftsrecht (LL.B. oder LL.M.) hast du dazu keinen Zugang.

Trotzdem kannst du in vielen rechtlichen Bereichen arbeiten — vor allem im Unternehmenskontext. Du darfst zum Beispiel Verträge prüfen und vor Gericht auftreten. Aber nur in Fällen, die keine Anwaltszulassung erfordern. Das ist oft bei Streitigkeiten vor dem Amtsgericht oder bei arbeitsrechtlichen Verhandlungen der Fall, wenn du ein Unternehmen intern vertrittst.

Wie läuft ein Studium in Wirtschaftsrecht ab?

Das Wirtschaftsrecht-Studium ist übersichtlich aufgebaut: Zuerst legst du die fachlichen Grundlagen, dann spezialisierst du dich — und am Ende geht es in die Praxis.

Grundlagenphase (1.–3. Semester)
In den ersten Semestern lernst du das juristische und wirtschaftliche Fundament. Auf deinem Stundenplan stehen: Rechtsgrundlagen, Rechnungswesen, Unternehmensführung und auch methodische Kompetenzen wie Problemlösung.

Vertiefungsphase (4.–6.Semester)
Ab dem vierten Semester wählst du in vielen Studiengängen Vertiefungen, die zu deinen Interessen und Berufszielen passen. Beliebte Themen sind:

  • Steuerrecht & Bilanzierung
  • Arbeitsrecht & Personalmanagement
  • Internationales Wirtschaftsrecht
  • Compliance & Wirtschaftsstrafrecht

Die Lehrveranstaltungen werden anwendungsnäher, du arbeitest häufiger mit Fallbeispielen und bereitest dich gezielt auf deine Bachelorarbeit vor.

Praxis- und Abschlussphase
Viele Hochschulen verlangen ein Praxissemester oder empfehlen ein Praktikum im In- oder Ausland. So kannst bereits Praxiserfahrung sammeln, um deinen Berufseinstieg zu erleichtern. Manche Hochschulen bieten dir zusätzlich die Möglichkeit, ein Auslandssemester zu absolvieren. Wenn du eine internationale Karriere anstrebst, ist das absolut empfehlenswert!

Zum Ende des Studiums verfasst du deine Bachelorarbeit, oft in Kooperation mit einem Unternehmen.

Studiendauer & Studienmodelle 

Das Bachelorstudium in Wirtschaftsrecht dauert in der Regel 6 bis 7 Semester — also etwa 3 bis 3,5 Jahre.

Neben dem klassischen Vollzeitstudium gibt es auch alternative Studienmodelle, die dir mehr Flexibilität bieten:

✔️ Duales Studium — Du arbeitest in einem Unternehmen und studierst parallel. 
✔️ Berufsbegleitendes Studium — Dieses Modell eignet sich besonders für Berufstätige. Die Veranstaltungen finden meist am Abend oder am Wochenende statt.
✔️ Fernstudium — Du lernst ortsunabhängig mit digitalen Materialien. Prüfungen legst du je nach Hochschule in Präsenz oder online ab

Zulassungsvoraussetzungen 

Um Wirtschaftsrecht zu studieren, brauchst du eine Hochschulzugangsberechtigung. Das kann zum Beispiel sein:

  • die Allgemeine Hochschulreife (Abitur)
  • die Fachgebundene Hochschulreife, wenn dein Schwerpunkt zum Studium passt
  • die Fachhochschulreife, wenn du an einer Fachhochschule studieren möchtest

Auch ohne Abitur ist ein Einstieg möglich: Hast du eine passende Berufsausbildung und mehrere Jahre Berufserfahrung im rechtlichen oder wirtschaftlichen Bereich, kannst du dich an vielen Hochschulen ebenfalls bewerben.

An einigen Hochschulen musst du außerdem Englischkenntnisse nachweisen. Besonders dann, wenn das Studium internationale Module oder englischsprachige Fachliteratur beinhaltet. 

Zulassungsbeschränkungen

An den meisten Hochschulen ist das Wirtschaftsrecht-Studium nicht zulassungsbeschränkt. Das heißt, es wird kein Numerus clausus (NC) verlangt. Dort reicht deine Hochschulzugangsberechtigung, unabhängig von deinen Noten.

Nur bei manchen Hochschulen brauchst einen bestimmten NC, um angenommen zu werden. Die NC-Werte schwanken je nach Standort und Bewerberzahl zwischen 1,5 und 2,8.

Wichtig: Informiere dich am besten direkt bei deiner Wunschhochschule. Denn die Auswahlverfahren und Kriterien können sich jährlich ändern.

Master — Pflicht oder Kür?

Grundsätzlich kannst du mit dem Bachelorabschluss (LL.B.) direkt ins Berufsleben starten und findest damit bereits viele Einstiegsmöglichkeiten — Pflicht ist ein Master also nicht.

Trotzdem empfehlen viele Absolventen ein weiterführendes Masterstudium (LL.M.). Das liegt vor allem daran, dass ein Master deine Karrierechancen erweitert und dir teilweise den Berufseinstieg überhaupt erst ermöglicht. Gerade im öffentlichen Dienst oder bei großen Kanzleien ist ein Master oft sogar Voraussetzung

Wo kannst du Wirtschaftsrecht studieren? 

Wirtschaftsrecht kannst du überall in Deutschland an Fachhochschulen, Universitäten, dualen Hochschulen und Fernhochschulen studieren. Die meisten Angebote findest du an Fachhochschulen.

Am Ende deines Studiums erhältst du dann den akademischen Grad des Bachelor of Laws (LL.B.).

Wirtschaftsrecht-Studium — häufigste Fragen

  • Welche Vorkenntnisse sind für das Wirtschaftsrecht-Studium hilfreich?
    Spezielle Vorkenntnisse braucht es für die rechtswissenschaftlichen Fächer nicht. Logisches Denken und ein gutes Sprachgefühl helfen dir aber. In den wirtschaftlichen Fächern ist ein sicherer Umgang mit Grundrechenarten und Zahlenlogik von Vorteil. Du musst aber kein Mathe-Genie sein. 
  • Kann ich nach dem LL.B. noch Volljurist/in werden?
    Nein, der LL.B. ersetzt nicht das Staatsexamen. Wenn du Anwalt oder Richter werden möchtest, musst du klassisches Jura studieren. Einige Hochschulen rechnen dir zwar Teile des LL.B. an, aber der Wechsel ist aufwendig — und kein automatischer Weg in den Anwaltsberuf.
  • Wie ist das Verhältnis von Rechts- zu Wirtschaftsinhalten?
    Etwa 50 % Recht, 25 % Wirtschaft und 25 % Methoden und Soft Skills — das ist die Faustregel. Der Fokus liegt also klar auf juristischen Inhalten mit wirtschaftlichem Bezug. Du lernst z. B. Vertragsgestaltung, Arbeitsrecht, aber auch Kostenrechnung und Investition.
  • Ist das Studium eher theoretisch oder praxisnah?
    Der Studiengang ist an vielen Hochschulen stark anwendungsorientiert. Du bearbeitest echte Fälle, hältst Präsentationen, nimmst an Planspielen teil und schreibst Praxisberichte. Besonders an Fachhochschulen und in dualen Modellen ist der Praxisanteil hoch.
  • Wie sehen die Berufsaussichten nach dem Studium aus?
    Sehr gut — vor allem im Unternehmensumfeld. Du kannst in Rechtsabteilungen, im Personal, bei Versicherungen, in Steuerberatungen oder im öffentlichen Dienst arbeiten. Wer zusätzlich den Master macht, hat auch Chancen auf Führungspositionen.

Rechtswissenschaften-Studium

Möchtest du lieber tiefer in die rechtswissenschaftlichen Fächer eintauchen, wäre das Studium in Jura vielleicht besser für dich geeignet. Schaue hier nach, ob der Studiengang zu dir passt!

Rechtswissenschaften-Studium

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