Mensch-Technik-Interaktion-Studium
Mit dem Mensch-Technik-Interaktion-Studium gestaltest du Technik, die wirklich gebraucht wird — von der Pflege bis zu digitalen Städten der Zukunft. Alles Wichtige rund um den Studiengang und deine Karriereaussichten erfährst du hier!
Inhaltsübersicht
Mensch-Technik-Interaktion — Überblick über das Studium
Im Mensch-Technik-Interaktion-Studium lernst du, wie Techniklösungen entstehen, die sich an echten Bedürfnissen orientieren — etwa digitale Assistenten für Senioren oder barrierefreie Bedienoberflächen für Menschen mit Behinderung oder Apps.
Das Besondere: Du kombinierst Psychologie, Elektrotechnik, Sozialwissenschaft und Informatik. So entwickelst du ein Gespür dafür, wie digitale Produkte und smarte Geräte gestaltet werden müssen, damit sie im Alltag wirklich funktionieren und ihn erleichtern.
Das Studium ist dabei sehr praxisnah und interdisziplinär aufgebaut. Du beschäftigst dich mit Themen wie smarte Assistenzsysteme, interaktive Lerntechnologien, gesellschaftlicher Integration oder nutzerzentriertem Design. In Projekten arbeitest du oft mit anderen Fachrichtungen und realen Unternehmen zusammen — von der Forschung bis zur Medizintechnik.
Welche Studieninhalte erwarten dich?
In den ersten Semestern stehen vor allem fachliche Grundlagen auf dem Plan. Dabei wirst du zum Beispiel mit diesen Themen vertraut:
- Psychologische Grundlagen — du lernst, wie Wahrnehmung und Verhalten funktionieren
- Bio- und neuropsychologische Grundlagen — du verstehst, wie biologische Prozesse das Erleben und Verhalten beeinflussen
- Sozialwissenschaftliche Technikforschung — du analysierst, wie Technik in sozialen Kontexten wirkt und diese verändert
- Elektrotechnik und Digitaltechnik — du bekommst ein technisches Grundverständnis für Stromkreise und digitale Systeme
- Rehabilitation & Teilhabe — du setzt dich damit auseinander, wie technische Lösungen Menschen mit Einschränkungen unterstützen können
- Empirische Sozialforschung — du lernst, wie du Daten über Menschen und ihre Bedürfnisse erhebst und auswertest
➡️ Ist das Studium Mensch-Technik-Interaktion schwer? Das Studium gilt als anspruchsvoll, aber gut machbar — vor allem dann, wenn du offen für neue Denkweisen bist und dich in technische sowie gesellschaftliche Fragestellungen gut einarbeiten kannst. Einzelne Inhalte — zum Beispiel in Elektrotechnik oder Statistik — können herausfordernd sein, wenn dir naturwissenschaftliche Grundlagen fehlen. Viele Hochschulen bieten aber Vorbereitungskurse an, die dir den Einstieg erleichtern. |
Ab dem dritten Semester arbeitest du zunehmend praxisnah in interdisziplinären Teams. Das heißt, du arbeitest mit Studierenden aus verschiedenen Fachrichtungen wie Informatik, Design oder Soziale Arbeit zusammen.
Außerdem kannst du für die späteren Semester eigene Schwerpunkte setzen, zum Beispiel in:
- Partizipative Technikentwicklung — du lernst, wie Nutzer aktiv in die Entwicklung technischer Lösungen einbezogen werden, damit Produkte besser zu ihrem Alltag passen
- Usability Engineering — du entwickelst Anwendungen so, dass sie intuitiv nutzbar sind — z. B. mithilfe von Nutzertests oder Design Thinking
- Gesundheit und Prävention — du beschäftigst dich mit technischen Innovationen, die Wohlbefinden fördern
- Recht, Datenschutz und Ethik — du setzt dich mit rechtlichen Rahmenbedingungen und ethischen Fragen auseinander, die bei der Gestaltung von Technik für Menschen wichtig sind
Was sagen Studierende über das Studium?
Viele schätzen die familiäre Atmosphäre im Studiengang. Statt anonymer Massenveranstaltungen lernst du in kleinen Gruppen und hast direkten Kontakt zu Dozierenden und Praxispartnern, was gerade in Projektphasen wertvoll ist.
Besonders die Sinnhaftigkeit betonen viele Studierende. Statt rein theoretisch zu arbeiten, gestaltest du in Projekten Lösungen für reale Probleme. Diese Nähe zur echten Lebenswelten motiviert viele, auch über das Studium hinaus etwas bewirken zu wollen.
Passt das Mensch-Technik-Interaktion-Studium zu dir?
Wenn dich Technik interessiert, die das Leben anderer Menschen verbessert, bist du hier richtig. Dafür brauchst du ein offenes Denken und Lust auf neue Perspektiven.
Du wirst regelmäßig mit Menschen sprechen, Bedürfnisse analysieren, Entscheidungen hinterfragen und dann gemeinsam mit Entwicklern und Nutzern konkrete Ideen umsetzen. Das bedeutet: Im Studienalltag brauchst du nicht nur Neugier und Kreativität, sondern auch Geduld und Kompromissbereitschaft — gerade, wenn ethische oder gesellschaftliche Fragen im Raum stehen.
Fähigkeit / Eigenschaft | Bedeutung (1 = unwichtig, 7 = sehr wichtig) |
Analytisches Denken | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Zahlenaffinität | ⭐⭐⭐ |
Kommunikationsstärke | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Teamfähigkeit | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Selbstorganisation | ⭐⭐⭐⭐ |
Interesse an Menschen | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Sprachkenntnisse | ⭐⭐⭐ |
Wenn dir interaktive Arbeitsformen nicht liegen, könnte ein Studium wie Informatik oder Psychologie besser zu dir passen — je nachdem, ob du eher technisch oder menschlich denken möchtest.
Wie sind deine Karrierechancen & dein Gehalt?
Mit dem Abschluss in Mensch-Technik-Interaktion stehen dir viele Wege offen — denn du bringst technisches Know-how und gesellschaftliches Verständnis zusammen. Einen klar abgegrenzten Beruf gibt es dabei nicht, dafür aber breite Einsatzmöglichkeiten in Zukunftsfeldern, die dein interdisziplinäres Denken brauchen.
Typische Tätigkeitsfelder für Mensch-Technik-Interaktion
✔️ Usability Engineering — du entwickelst digitale Anwendungen so, dass sie intuitiv und barrierefrei nutzbar sind
✔️ Projektmanagement in interdisziplinären Teams — du koordinierst Fachleute aus Technik, Design und Sozialforschung bei der Entwicklung neuer Lösungen
✔️ Digitale Gesundheitsanwendungen — du gestaltest technische Hilfsmittel für die Therapie oder Pflege im Gesundheitsbereich
✔️ UX-Beratung im öffentlichen Sektor — du analysierst digitale Verwaltungsangebote und hilfst dabei, sie bürgernah und zugänglich zu gestalten
✔️ Forschung zu Mensch-Technik-Systemen — du untersuchst, wie Technik auf das Leben verschiedener Nutzergruppen wirkt und wie man sie verbessern kann
Karrierechancen & Gehalt
Das Einstiegsgehalt nach dem Abschluss im Mensch-Technik-Interaktion-Studium liegt in der Regel zwischen 40.000 und 50.000 € brutto jährlich, je nach Branche und Region. Wer Berufserfahrung gesammelt hat, kann nach einigen Jahren zwischen 55.000 und 65.000 € jährlich verdienen.
In Positionen mit Leitungsverantwortung oder in spezialisierten Bereichen, etwa der Produktentwicklung oder im Innovationsmanagement, sind auch Gehälter über 74.000 € jährlich möglich.
Zum Vergleich: Mit einem MTI-Studium in der Tasche verdienst du deutlich mehr als Berufseinsteiger in der Sozialen Arbeit, das im Schnitt nur bei etwa 33.000 € jährlich liegt. Höher ist hingegen der Einstiegsverdienst im Bereich Künstliche Intelligenz, wo viele mit etwa 48.000 € jährlich einsteigen — allerdings ist dieser Bereich stärker spezialisiert.
Wie läuft ein Studium in Mensch-Technik-Interaktion ab?
Das Studium gliedert sich in mehrere Phasen, die dich Schritt für Schritt vom Grundlagenwissen bis zur Anwendung im echten Projekt führen.
Grundlagenphase (1.–2. Semester)
Zu Beginn lernst du die wichtigsten Grundlagen aus Technik, Psychologie, Sozialforschung und Informatik kennen. Du beschäftigst dich mit Theorien, Methoden und praktischen Anwendungen — zum Beispiel, wie du Bedürfnisse erkennst oder technische Systeme erklärst.
Vertiefungsphase (3.–5. Semester)
Jetzt geht es um Anwendung: Du arbeitest in interdisziplinären Teams an realen Problemstellungen. Dabei entwickelst du Lösungen und testest sie mit Nutzern. Gleichzeitig wählst du verschiedene Wahlpflichtmodule, um dich zu spezialisieren.
Abschlussphase (6.–7. Semester)
Im letzten Studienabschnitt sammelst du Praxiserfahrung im Praktikum und verfasst deine Bachelorarbeit
— oft in Zusammenarbeit mit einer Einrichtung oder einem Unternehmen.
Studiendauer & Studienmodelle
Das Bachelorstudium Mensch-Technik-Interaktion ist in der Regel als Vollzeitstudium mit 7 Semestern angelegt. Ein Praxissemester ist dabei fester Bestandteil.
Wer aus familiären oder beruflichen Gründen mehr Flexibilität braucht, kann das Studium unter bestimmten Voraussetzungen auch in Teilzeit absolvieren.
Zulassungsvoraussetzungen
Um das Studium beginnen zu können, brauchst du eine anerkannte Hochschulzugangsberechtigung. Das kann die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife sein. Aber auch die Fachhochschulreife reicht in der Regel aus, wenn der Schwerpunkt zum Studiengang passt.
Zulassungsbeschränkungen
Der Studiengang Mensch-Technik-Interaktion ist in der Regel zulassungsfrei. Das bedeutet: Wenn du die formalen Zugangsvoraussetzungen erfüllst und dich fristgerecht bewirbst, wirst du in der Regel auch angenommen. Ein Numerus Clausus (NC) wird meist nicht erhoben — du brauchst also keinen bestimmten Notendurchschnitt.
Einige Hochschulen prüfen zusätzlich, ob du besondere sprachliche oder fachliche Voraussetzungen mitbringst. Das kann zum Beispiel für internationale Bewerber ein Sprachnachweis (meist Deutsch auf B2-Niveau) sein oder eine formlose Eignungsberatung.
Wo kannst du Mensch-Technik-Interaktion studieren?
Das Mensch-Technik-Interaktion-Studium wird aktuell nur an wenigen, spezialisierten Hochschulen in Deutschland angeboten — meist an Fachhochschulen oder Hochschulen für angewandte Wissenschaften, wie z. B. der Hochschule Magdeburg-Stendal.
Wenn du einen Standort suchst, an dem du möglichst viel mit externen Partnern arbeiten oder eigene Ideen praktisch umsetzen kannst, lohnt sich ein genauer Blick auf die Projektangebote und Vertiefungsmöglichkeiten der einzelnen Hochschulen. Auch die Nähe zu Einrichtungen aus Sozialwesen oder öffentlicher Verwaltung kann deine spätere Berufswahl beeinflussen.
Mögliche Abschlüsse nach deinem Studium sind:
- Bachelor of Arts (B.A.): Abschluss an Hochschulen mit sozial- oder geisteswissenschaftlicher Ausrichtung
- Bachelor of Science (B.Sc.): Abschluss an technisch geprägten Hochschulen mit stärkerem Fokus auf Informatik, Elektrotechnik oder Systementwicklung
Machst du nach dem Bachelor noch einen Master, z. B. in Mensch-Computer-Interaktion oder Digitale Transformation, kannst du den Titel Master of Arts (M.A.) oder Master of Science (M.Sc.) erhalten.
Mensch-Technik-Interaktion — häufigste Fragen
-
Brauche ich für das Studium gute Mathekenntnisse? Nein — Mathe spielt nur in einigen Grundlagenmodulen wie Statistik oder Elektrotechnik eine Rolle. Wichtig ist, dass du bereit bist, dich einzuarbeiten — viele Inhalte sind verständlich aufgebaut. -
Ist das Studium eher technisch oder sozialwissenschaftlich ausgerichtet? Beides: Du verbindest Technik, Psychologie, Sozialforschung und Design — je nach Schwerpunkt mehr technisch oder gesellschaftlich. -
Wie viel Praxis steckt im Studium? Meist arbeitst du schon ab dem 3. Semester an echten Projekten. Im letzten Semester kommt ein Praktikum dazu. Die Praxisanteile sind integraler Bestandteil des Studiums. -
Kann ich das Studium auch in Teilzeit machen?
Ja — wenn du z. B. berufstätig bist oder ein Kind betreust, kannst du einen Teilzeitantrag stellen. Viele Hochschulen ermöglichen dann eine individuelle Anpassung deines Studienplans. -
Was unterscheidet den Studiengang von klassischer Informatik?
Du entwickelst keine reinen Softwaresysteme, sondern Techniklösungen mit gesellschaftlichem Mehrwert — und arbeitest immer mit Blick auf die Nutzer und ihre Lebenswelten.
Mensch-Umwelt-Technik-Studium
Wenn du bei Technik auch an Klimaschutz und nachhaltige Systeme denkst, passt das Mensch-Umwelt-Technik-Studium vielleicht noch besser zu dir. Finde hier mehr dazu heraus!
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