
Kündigungsschreiben
Ein Kündigungsschreiben muss nicht kompliziert sein, aber es muss bestimmte Anforderungen erfüllen. In diesem Beitrag und im Video zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du dein Arbeitsverhältnis richtig beendest.
Inhaltsübersicht
Vorlage für dein Kündigungsschreiben
Bei einem Kündigungsschreiben ist es wichtig, dass es bestimmte Informationen enthält und formell korrekt ist. Deswegen bekommst du hier eine Musterkündigung, die du nutzen kannst.
Hier kannst du die Vorlage direkt als Word-Datei herunterladen und ausfüllen:
Wichtig: Eine Kündigung muss laut § 623 BGB schriftlich erfolgen. Du kannst deine Kündigung also nicht per E-Mail verschicken oder mündlich aussprechen.
Das muss in ein Kündigungsschreiben
Damit deine Kündigung rechtlich gültig ist, müssen bestimmte Angaben enthalten sein:
✅ Absender
Dein vollständiger Name, Adresse und optional E-Mail oder Telefonnummer
Beispiel:
Lena Lustig
Beispielstraße 10
12345 Köln
lena.mueller@email.de
✅ Empfänger
Firmenname, Ansprechpartner/in und vollständige Firmenanschrift
Beispiel:
Muster GmbH
Herr Schmitt
Musterweg 5
12345 Köln
✅ Ort und Datum
Ort und aktuelles Datum oben rechts im Schreiben
Beispiel:
Köln, 04. Mai 2025
✅ Betreffzeile
Kurz und eindeutig: „Kündigung“ + Bezug auf den Vertrag
Beispiel:
Kündigung meines Arbeitsvertrags vom 01.06.2022
✅ Kündigungstext
Klarer Satz zur Kündigung, mit Datum oder „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“
Beispiel:
Hiermit kündige ich mein Arbeitsverhältnis ordentlich und fristgerecht zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Nach meiner Berechnung ist das der 30. Juni 2025.
✅ Bitte um Bestätigung
Bitte um schriftliche Bestätigung und Angabe des Enddatums
Beispiel:
Bitte bestätigen Sie mir den Erhalt dieser Kündigung sowie das Beendigungsdatum schriftlich.
✅ Arbeitszeugnis anfordern
(optional)
Formulierte Bitte um ein qualifiziertes Arbeitszeugnis
Beispiel:
Zusätzlich bitte ich um die Ausstellung eines qualifizierten Arbeitszeugnisses.
✅Unterschrift
Vollständiger Name und handschriftliche Unterschrift.
Beispiel:
[Unterschrift von Hand]
Lena Lustig
Tipp: Gib die Kündigung persönlich ab und lass dir den Empfang schriftlich bestätigen — oder verschick sie per Einschreiben mit Rückschein. So hast du einen sicheren Nachweis, dass dein Arbeitgeber die Kündigung erhalten hat.
Kündigungsfristen berechnen — so gehst du vor
Damit deine Kündigung wirksam ist, musst du die richtige Frist einhalten. Das ist außerdem wichtig, wenn du Arbeitslosengeld beantragst. Laut Gesetz beträgt die Kündigungsfrist für Arbeitnehmer vier Wochen zum 15. oder zum Monatsende (siehe § 622 BGB).
Aber Achtung:
Die gesetzliche Frist kann verlängert sein — und zwar durch deinen Arbeitsvertrag oder einen Tarifvertrag. Deshalb gehst du am besten so vor:
-
Arbeitsvertrag prüfen
Manche Verträge legen eine längere Kündigungsfrist fest. Diese gilt dann — aber nur, wenn sie mindestens so lang ist wie die gesetzliche.
-
Tarifvertrag checken
In bestimmten Branchen (z. B. öffentlicher Dienst, Bau, Pflege) gelten oft spezielle Tarifverträge. Darin können eigene Fristen geregelt sein, auch für dich als Arbeitnehmer.
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Wenn nichts geregelt ist: Gesetzliche Frist anwenden
Dann gilt: Vier Wochen Kündigungsfrist — entweder zum 15. oder zum Monatsende.
➡️ Beispiel: Du willst zum 30. Juni kündigen. Wenn für dich die gesetzliche Frist gilt, muss dein Schreiben spätestens am 2. Juni beim Arbeitgeber angekommen sein, also vier Wochen vorher.
Wichtig: Nicht das Datum auf dem Brief zählt, sondern der Tag, an dem das Schreiben tatsächlich angekommt.
Besondere Kündigungsarten — das gilt in speziellen Fällen
Nicht jede Kündigung läuft gleich ab. In bestimmten Situationen gelten besondere Regeln — zum Beispiel in der Probezeit oder bei befristeten Verträgen. Auch eine fristlose Kündigung ist möglich, aber nur unter strengen Bedingungen. Hier bekommst du den Überblick der Kündigungsmöglichkeiten als Arbeitnehmer:
Kündigungsart | Wann sie gilt | Wichtige Hinweise |
Fristlose Kündigung | Bei schwerwiegenden Gründen (z. B. Mobbing, anhaltende verspätete Gehaltszahlung) | Nur ausnahmsweise möglich. Der Grund muss nachweisbar und sofort mitgeteilt werden. (Beachte: § 626 Abs. 2 BGB) |
Kündigung in der Probezeit | Während der Probezeit (meist 6 Monate) | Es gilt meist eine verkürzte Frist von 2 Wochen, kein festes Kündigungsdatum. |
Änderungskündigung | Wenn der Arbeitgeber den Arbeitsvertrag ändern will | Du kannst zustimmen, ablehnen oder unter Vorbehalt zustimmen und klagen. |
Kündigung bei befristetem Vertrag | Nur möglich, wenn im Vertrag eine Kündigungsklausel enthalten ist | Ohne diese Klausel ist eine ordentliche Kündigung während der Laufzeit nicht möglich. |
Kündigungsschreiben — häufigste Fragen
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Braucht man eine schriftliche Kündigung?Die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses muss gemäß § 623 BGB schriftlich erfolgen. Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer sind an die gesetzliche Schriftform gebunden.
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Wie erstellt man eine Kündigung für einen Arbeitsvertrag?
Eine ordentliche Kündigung sollte folgende Elemente enthalten:
- Adresse des Arbeitgebers
- Aktuelles Datum
- Persönliche Anrede
- Kündigungserklärung
- Kündigungsdatum
- Grußformel
- Eigene Unterschrift
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Wie erfolgt die fristgerechte Kündigung durch einen Arbeitnehmer?Eine fristgerechte Kündigung durch den Arbeitnehmer erfolgt unter Einhaltung der gesetzlichen Frist. Hierzu musst du die Kündigung korrekt formulieren und die gesetzliche Frist von 4 Wochen zum Monatsende oder zur Monatsmitte gemäß § 622 BGB einhalten.
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Was ist ein Beispiel für ein einfaches Kündigungsschreiben?
Ein einfaches Kündigungsschreiben könnte so aussehen:
Sehr geehrte/r [Ansprechperson],hiermit kündige ich mein Arbeitsverhältnis bei der Firma XY ordentlich und fristgerecht zum [Datum]. Ich danke Ihnen für die bisherige Zusammenarbeit und wünsche dem Unternehmen auch zukünftig viel Erfolg!
Freundliche Grüße
[Unterschrift] -
Schreibt man eine Kündigung zum 31. oder zum 1.?In einer Kündigung gibt man üblicherweise den letzten Tag des Monats an, also z. B. „zum 31. Januar“.
Jobwechsel begründen
Nach dem Kündigungsschreiben kommt oft die Frage: Wie erkläre ich meinen Jobwechsel im Vorstellungsgespräch? Tipps dafür findest du in unserem Beitrag zum Thema Jobwechsel begründen.
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