Latein oder Französisch
Latein oder Französisch — welche Sprache passt besser zu dir? Hier und im Video zeigen wir dir, wie unterschiedlich beide Fächer sind und worauf es bei der Wahl wirklich ankommt.
Inhaltsübersicht
Latein vs. Französisch — Die wichtigsten Unterschiede
Französisch ist eine lebendige Sprache. Du hörst sie in Filmen, liest sie in Büchern, schreibst sie in der Schule und sprichst sie mit anderen. Latein dagegen ist eine sogenannte tote Sprache. Das bedeutet, dass sie heute niemand mehr im Alltag spricht. Stattdessen liest und übersetzt du sie, zum Beispiel im Unterricht oder in alten Texten. Dabei entdeckst du Spannendes über das Leben im alten Rom — über Götter, Tempel, Gladiatoren und das römische Reich.
Dieser Unterschied macht sich auch beim Lernen bemerkbar:
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Französisch lernst du, um dich mit anderen zu unterhalten. Du sagst zum Beispiel Sätze wie „Je m’appelle Lina.“ („Ich heiße Lina.“) und übst Gespräche für den Alltag.
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Latein lernst du, um Texte zu verstehen. Du sprichst die Sprache nicht, sondern setzt dich intensiv mit Grammatik und Satzbau auseinander. Du gehst alten Texten auf den Grund und übersetzt Sätze wie „Gallia est omnis divisa in partes tres“ („Ganz Gallien ist in drei Teile geteilt“).
Was lernst du im Lateinunterricht?
Im Lateinunterricht steht das Übersetzen im Mittelpunkt. Du bekommst Sätze und Texte aus dem alten Rom und findest heraus, was sie auf Deutsch bedeuten. Damit das klappt, lernst du ganz genau, wie die Sprache funktioniert — mit ihren ganzen Regeln.
Aber Latein ist mehr als Grammatik. Damit du die Texte wirklich verstehst, beschäftigst du dich auch mit dem Leben der Römer. Du erfährst zum Beispiel,
- wie römische Familien lebten,
- welche Götter sie verehrten,
- wie Politik damals ablief oder
- welche Persönlichkeiten es damals gab.
Was erwartet dich im Französischunterricht?
Wenn du schon Englischunterricht hattest, wirst du vieles wiedererkennen: Auch im Französischunterricht sprichst du von Anfang an mit. Schon in den ersten Stunden lernst du, wie du dich vorstellen kannst oder einfache Fragen stellst — zum Beispiel: „Tu t’appelles comment?“ („Wie heißt du?“)
Mit der Zeit lernst du neue Wörter und verstehst, wie französische Sätze aufgebaut sind. Du übst einfache Dialoge, machst kleine Rollenspiele und schreibst zum Beispiel Postkarten oder liest kurze Geschichten.
In Texten, Liedern, Filmen oder kurzen Videos lernst du außerdem viel über Frankreich und andere Länder, in denen Französisch gesprochen wird. So bekommst du nicht nur ein Gefühl für die Sprache, sondern auch für das Leben in Frankreich und anderen Ländern.
Was ist schwieriger — Latein oder Französisch?
Französisch und Latein haben ganz unterschiedliche Regeln — sowohl beim Sprechen als auch bei der Grammatik. Ob dir Latein oder Französisch leichter fällt, hängt stark davon ab, wie du am besten lernst. In der Tabelle siehst du die wichtigsten Unterschiede:
| Französisch | Latein |
| Die Aussprache ist schwierig. Wörter sehen oft anders aus, als sie klingen. | Die Aussprache ist einfach. Du sprichst die Wörter so, wie sie geschrieben werden. |
| Die Grammatik ist übersichtlich. Es gibt klare Regeln und weniger Formen. | Die Grammatik ist anspruchsvoll. Du musst viele Endungen und Fälle lernen. |
| Durch Französisch lernst du später auch Sprachen wie Spanisch, Portugiesisch oder Italienisch leichter. | Viele Wörter, die du aus anderen Sprachen kennst, haben ihren Ursprung im Lateinischen. |
| Du kannst das Lernen auch mit einer Sprachreise verbinden. | Latein braucht regelmäßiges Üben. |
Welche Sprache besser zu dir passt, hängt also auch davon ab, wie du gerne lernst. Wenn du gerne sprichst und dich kreativ ausdrückst, fühlst du dich in Französisch vielleicht wohler. Wenn du gerne knobelst und logisch denkst, ist Latein eine gute Wahl.
Latein oder Französisch? — Was du wählen solltest
- Französisch ist besonders hilfreich, wenn du später in einem Beruf arbeiten willst, in dem du mit Menschen aus anderen Ländern zu tun hast. Die Sprache wird in vielen Teilen der Welt gesprochen. Deshalb ist sie in vielen Firmen gefragt, die international arbeiten. Auch in der Wissenschaft ist Französisch nach Englisch eine der wichtigsten Sprachen.
Schon gewusst? Französisch wird in Frankreich, Belgien, der Schweiz, Kanada und in einigen Ländern Afrikas gesprochen.
- Latein brauchst du, wenn du bestimmte Studiengänge wählen möchtest. In Geschichte oder Archäologie ist es oft Pflicht. Auch für manche Sprachen oder für Medizin kann es notwendig sein. Wer das Latinum erst an der Uni nachholt, muss meist ein zusätzliches Semester einplanen. Wenn du es schon in der Schule lernst, hast du später weniger Aufwand.
Gut zu wissen: Das Latinum ist ein Nachweis, dass du Latein in der Schule gelernt hast. Du bekommst es, wenn du in mehreren Jahren Lateinunterricht eine bestimmte Note erreichst.
Wenn du dich zwischen Latein und Französisch entscheiden willst, helfen dir nicht nur Fakten. Frag dich: Was interessiert dich mehr? Sicher beraten dich auch deine Eltern oder Lehrkräfte. Am Ende ist aber wichtig, dass du selbst hinter deiner Entscheidung stehst. Denn Sprachen lernen braucht Geduld — und mit Freude geht das viel leichter.
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