Physiotherapie-Studium
Du suchst ein Studium mit Sinn, das nah am Menschen ist? In der Physiotherapie arbeitest du direkt mit Patientinnen und Patienten und hilfst ihnen, Schritt für Schritt zurück in ein gesundes und beweglicheres Leben. Was dich alles im Studium erwartet, erfährst du hier!
Inhaltsübersicht
Physiotherapie — Überblick über das Studium
Bewegung ist Medizin — genau dieses Prinzip steht im Mittelpunkt des Physiotherapie-Studiums. Du lernst, wie du Menschen nach Verletzungen, Krankheiten oder Operationen wieder auf die Beine bringst und ihre Beweglichkeit gezielt verbesserst.
Das Besondere: Theorie und Praxis greifen von Anfang an ineinander. Du beschäftigst dich mit dem menschlichen Körper und den Ursachen von Schmerzen. Gleichzeitig lernst du, wie du Beschwerden erkennst, die passenden Behandlungsmethoden auswählst und Therapien praktisch durchführst.
Als Physiotherapeut oder Physiotherapeutin arbeitest du stets eng mit Patientinnen und Patienten zusammen — in Reha-Zentren, Krankenhäusern, Praxen oder im Sport. Jeder Fall ist anders, jede Therapie individuell. Genau das macht den Beruf so abwechslungsreich und sinnvoll.
Welche Studieninhalte erwarten dich?
Um Menschen mit Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder nach einer Operation zurück in den Alltag zu helfen, brauchst du ein solides Verständnis vom Körper — und das bekommst du Schritt für Schritt vermittelt.
Zu Beginn deines Studiums stehen daher die medizinischen Grundlagen im Mittelpunkt. Besonders wichtig sind dabei Fächer wie:
- Anatomie — Aufbau von Knochen, Muskeln, Gelenken
- Physiologie — wie Organe, Kreislauf und Nerven arbeiten
- Bewegungslehre — Grundlagen für gezielte Therapie
- Biomechanik — Kräfte, Bewegungen und Körperstatik
- Wissenschaftliches Arbeiten — wie du Studien liest und bewertest
➡️ Ist das Studium Physiotherapie schwer? Das Studium gilt als anspruchsvoll, aber nicht unbezwingbar — wenn du motiviert bist und dich für medizinische Inhalte interessierst. Besonders in den ersten Semestern erwartet dich viel Theorie in Form von Anatomie, Physiologie oder Biomechanik. Das erfordert Fleiß und die Bereitschaft, auch mal etwas auswendig zu lernen. Aber: Du musst kein Biologieprofi sein. Wer mitdenkt, Fragen stellt und sich konsequent vorbereitet, findet gut ins Studium hinein. |
In den späteren Semestern vertiefst du dein Wissen. Dazu kommen Themen wie:
- Manuelle Therapie — mit den Händen Blockaden lösen
- Neurologie, Pädiatrie, Psychiatrie — Arbeit mit speziellen Patientengruppen
- Rehabilitation und Prävention — wie du Fortschritte begleitest und Rückfälle verhinderst
- Berufsdidaktik — wie du Übungen richtig anleitest
- Qualitätsmanagement — sicherstellen, dass Abläufe und Behandlungsmethoden den höchsten Standards entsprechen
Was sagen Studierende über das Studium?
Viele Studierende schätzen am Physiotherapie-Studium, dass sie schnell in die Praxis kommen. Schon in den ersten Wochen üben sie Behandlungstechniken, lernen den Körper ganz neu kennen — oft am eigenen Beispiel. Theorie und Anwendung gehören hier untrennbar zusammen. Und das motiviert.
Gleichzeitig berichten viele, dass sie mit dem Stoffumfang anfangs zu kämpfen hatten, vor allem in Anatomie und Physiologie. Es ist viel zu lernen, manches muss einfach auswendig gelernt werden. Aber: Du wächst da hinein. Und du lernst es nicht für die Prüfung, sondern für Menschen.
Passt das Physiotherapie-Studium zu mir?
Du brauchst keine Bestnoten in Chemie oder Physik — aber du solltest bestimmte Eigenschaften mitbringen, die im Studium und im Beruf täglich gefragt sind: Einfühlungsvermögen, körperliche Fitness, Belastbarkeit, Kommunikationsfähigkeit und Eigeninitiative. Denn du arbeitest mit Menschen, die Schmerzen haben und auf Hilfe angewiesen sind.
Wenn du verstehen willst, wie der menschliche Körper funktioniert, und wenn es dir ein echtes Anliegen ist, anderen zu helfen, dann passt dieses Studium zu dir.
Welche Stärken brauchst du für das Studium?
Fähigkeit / Eigenschaft | Bedeutung (1 = unwichtig, 7 = sehr wichtig) |
Analytisches Denken | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Zahlenaffinität | ⭐⭐ |
Kommunikationsstärke | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Teamfähigkeit | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Selbstorganisation | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Interesse an Menschen | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Sprachkenntnisse | ⭐⭐ |
Wenn dir der direkte Kontakt mit Patienten schwerfällt oder du nicht gerne körperlich arbeitest, gibt es auch andere spannende Wege im medizinischen Bereich. Vielleicht passt dann ein Studium der Medizintechnik, Gesundheitsmanagement oder Public Health besser zu dir. Diese Studiengänge beschäftigen sich ebenfalls mit Gesundheit und Medizin — aber eher aus technischer oder wirtschaftlicher Perspektive.
Wie läuft ein Studium in Physiotherapie ab?
Das Physiotherapie-Studium ist von Anfang klar gegliedert. Du durchläufst verschiedene Phasen, in denen sich Theorie, Übung und echte Patientenerfahrung immer mehr verbinden.
Grundlagenphase (1.–3. Semester)
In den ersten Semestern legst du das medizinische Fundament: Du lernst die Anatomie des Menschen, verstehst, wie Bewegungen entstehen, und bekommst ein Gefühl für gesunde und gestörte Bewegungsabläufe. Dazu kommen Fächer wie Physiologie, Biomechanik, Bewegungslehre und wissenschaftliches Arbeiten.
Vertiefungsphase (4.–6. Semester)
Jetzt wird es spezieller: Du lernst, wie du unterschiedliche Patientengruppen behandelst — etwa Kinder, ältere Menschen oder neurologische Fälle. Es geht um Krankheitsbilder, Befunde, Therapieplanung und Kommunikation im Behandlungsverlauf. Typische Inhalte sind Pädiatrie, Neurologie, Psychiatrie, innere Medizin und Manuelle Therapie.
In dieser Phase begleitest du oft schon echte Therapiesituationen im Rahmen von Praktika oder Hospitationen — je nach Studienmodell.
Praxis- und Abschlussphase
Zum Ende des Studiums wirst du zunehmend eigenständiger. Du arbeitest unter Anleitung mit ersten Patienten, dokumentierst Behandlungsverläufe und führst erste therapeutische Entscheidungen selbst durch. In vielen Studiengängen gehört ein längeres Praktikum oder Praxissemester fest zum Stundenplan. Parallel schreibst du deine Bachelorarbeit.
Am Ende steht das Staatsexamen, das dich zur Berufsausübung berechtigt und erhältst zusätzlich deinen Bachelorabschluss.
Studiendauer & Studienmodelle
Die Regelstudienzeit für das Physiotherapie-Studium liegt meist bei 6 bis 8 Semestern , also etwa 3 bis 4 Jahren. Wie genau dein Studium abläuft, hängt stark vom gewählten Modell ab und davon, ob du parallel eine Ausbildung machst, schon berufstätig bist oder ganz klassisch Vollzeit studierst.
✔️ Klassisches Vollzeitstudium — Hier findet das gesamte Studium an der Hochschule statt. Dieses Modell ist besonders stark an Wissenschaft und Theorie ausgerichtet.
✔️ Duales
oder ausbildungsintegriertes Studium — Du absolvierst gleichzeitig eine staatlich anerkannte Ausbildung an einer Berufsfachschule und studierst nebenher an einer Hochschule.
✔️ Berufsbegleitendes Studium — Wenn du bereits eine Ausbildung abgeschlossen hast und im Beruf stehst, kannst du mit einem berufsbegleitenden Studiengang auch neben deinem Beruf Physiotherapie studieren.
Zulassungsvoraussetzungen
Welche Zugangsvoraussetzungen du erfüllen musst, hängt stark vom Studienmodell und der jeweiligen Hochschule ab. Grundsätzlich brauchst du eine Hochschulzugangsberechtigung. Diese Abschlüsse werden am häufigsten akzeptiert:
- Allgemeine Hochschulreife (Abitur): für Universitäten und Fachhochschule
- Fachhochschulreife (Fachabitur): an Fachhochschulen
- Fachgebundene Hochschulreife: an Universitäten und Fachhochschulen mit passendem Schwerpunkt
- Berufliche Qualifikation mit einschlägiger Berufsausbildung und Berufserfahrung: an Fachhochschulen und — je nach Bundesland — auch an Universitäten
Je nach Hochschule wird zusätzlich ein Vorpraktikum verlangt, oft im Bereich Pflege oder Therapie. Das dauert meist zwischen 4 und 12 Wochen und muss vor Studienbeginn abgeschlossen sein. Einige Hochschulen erwarten außerdem ein ärztliches Attest, das deine körperliche und gesundheitliche Eignung bestätigt — besonders bei dualen Studienmodellen ist das üblich.
Zulassungsbeschränkungen
Ob du für das Physiotherapie-Studium einen bestimmten Notendurchschnitt brauchst, hängt ganz von der Hochschule ab. Viele staatliche Hochschulen und Fachhochschulen vergeben ihre Plätze über einen Numerus clausus (NC). Der liegt meist zwischen 1,5 und 3,0, abhängig von der Bewerberlage und der Region.
An privaten Hochschulen gibt es dagegen oft keinen NC. Hier entscheidet in der Regel ein internes Auswahlverfahren — etwa ein Motivationsgespräch, ein Eignungstest oder dein bisheriger Werdegang.
Anstelle des Studiums kannst duauch eine Physiotherapie -Ausbildung
an einer Berufsfachschule machen. Beide Wege führen zum Examen und zur Berufszulassung. Der Unterschied liegt vor allem in der Tiefe, dem Aufbau und deinen Zielen.
Die Ausbildung ist meist praxisnäher, stärker an der konkreten Arbeit mit Patienten orientiert, und kürzer. Du wirst auf den Berufsalltag vorbereitet. Ein Studium dagegen bietet dir mehr wissenschaftlichen Hintergrund, mehr Reflexion und langfristig bessere Karrierechancen, z. B. in Forschung, Lehre oder Leitungspositionen.
Wie sind deine Karrierechancen & dein Gehalt?
Der Beruf des Physiotherapeuten ist gefragt — nicht zuletzt wegen des demografischen Wandels und des wachsenden Gesundheitsbewusstseins. Nach dem Studium findest du in der Regel schnell einen Job, ob in Praxen, Kliniken oder Reha-Zentren. Auch in der Sportphysiotherapie, in Unternehmen oder in Forschung und Lehre gibt es Einsatzfelder.
Typische Tätigkeitsfelder
✔️ Praxen & Reha-Zentren — Behandlung akuter und chronischer Beschwerden
✔️ Krankenhäuser & Kliniken — z. B. Nachsorge nach Operationen
✔️ Sportmedizin & Leistungsdiagnostik — Betreuung von Athleten
✔️ Einrichtungen für Kinder & Jugendliche — Pädiatrie, Frühförderung
✔️ Betriebliche Gesundheitsförderung — Prävention in Unternehmen
✔️ Wissenschaft & Lehre — Forschung, Hochschule, Weiterbildung
Karrierechancen & Gehalt
Nach dem Studium gelingt der Berufseinstieg in der Regel problemlos — vor allem dann, wenn du bereits während des Studiums praktische Erfahrungen gesammelt hast. Auch wenn die Nachfrage hoch ist, liegen die Einstiegsgehälter mit etwa 25.000 bis 30.000 € brutto im Jahr vergleichsweise niedrig — unabhängig davon, ob du über die Ausbildung oder das Studium in den Beruf gekommen bist.
Im Vergleich:
- Ergotherapeuten verdienen etwa 38.000 €
- Hebammen verdienen 33.000 € pro Jahr zum Einstieg
- Wenn du Gesundheitswissenschaften studierst, verdienst du bis zu 32.400 € im Jahr
Mit zunehmender Erfahrung steigt jedoch nicht nur dein fachliches Können, sondern meist auch dein Gehalt. Nach rund fünf Jahren im Beruf verdienen viele Physiotherapeuten zwischen 35.000 und 42.000 € jährlich. Noch mehr Verantwortung und Einkommen bieten leitende Positionen in Kliniken oder die Selbstständigkeit mit eigener Praxis, bei der sich das Einkommen je nach Standort und Auslastung auf 50.000 bis 65.000 € pro Jahr steigern kann.
Mit einem Master in der Tache ist sogar noch mehr möglich! Nach einem Bachelor in Physiotherapie stehen dir vielfältige und interessante Masterstudiengänge wie in Sporttherapie, Muskuloskelettale Physiotherapie oder Neurorehabilitation.
Wo kannst du Physiotherapie studieren?
Das Physiotherapie-Studium wird an verschiedenen Hochschultypen in ganz Deutschland angeboten.
An Fachhochschulen findest du den Studiengang am häufigsten — oft in Verbindung mit dualen oder ausbildungsintegrierten Modellen. Der Fokus liegt hier auf der Praxis und anwendungsorientierten Forschung.
Duale Hochschulen und Berufsakademien sind spezialisiert auf die Verknüpfung von Studium und Ausbildung. Du wechselst regelmäßig zwischen theoretischen und praktischen Phasen — meist in Zusammenarbeit mit einem Ausbildungspartner.
Aktuell bieten nur wenige Universitäten ein Studium in Physiotherapie an. Wenn du aber an einer Universität studierst, ist das Studium in der Regel wissenschaftlich orientierter.
Mit deinem Abschluss erwirbst unabhängig vom Hochschultyp meist den Bachelor of Science (B.Sc.) — in seltenen Fällen auch den Bachelor of Arts (B.A.).
Physiotherapie-Studium — häufigste Fragen
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Brauche ich ein bestimmtes Schulfach als Voraussetzung? Nein. Vorkenntnisse in Biologie oder Sport sind hilfreich, aber keine Pflicht. Auch ohne naturwissenschaftlichen Schwerpunkt kannst du Physiotherapie studieren und die Studiumsinhalte meistern. -
Bekomme ich während des Studiums ein Gehalt? Nur im dualen Studium, wenn dein Ausbildungspartner tariflich vergütet. Im klassischen Vollzeitstudium gibt es meist kein Gehalt. -
Wie viel Praxis ist im Studium enthalten? Sehr viel — schon ab dem ersten Semester übst du praktisch. In den meisten Studiengängen sind mehrere Praktika in Kliniken oder Praxen fest integriert. -
Kann ich mich im Studium auf bestimmte Bereiche spezialisieren? Im Bachelor nur eingeschränkt. Meist kannst du gegen Ende einzelne Schwerpunkte wählen, z. B. Pädiatrie oder Sport. Richtige Spezialisierungen kommen oft erst nach dem Abschluss. -
Wird der Abschluss auch im Ausland anerkannt? Ja, in vielen Ländern — z. B. in den Niederlanden, Australien oder Neuseeland. Dort ist der akademische Abschluss sogar Voraussetzung für die Berufsausübung.
Medizin-Studium
Du möchtest ein noch breiteres Spektrum an medizinischen Fachgebieten interessierst und den menschlichen Körper in seiner Gesamtheit erforschen? Dann könnte das Medizin-Studium eine Option sein. Hier im Video erfährst du mehr dazu!
Medizin-Studium
Du möchtest ein noch breiteres Spektrum an medizinischen Fachgebieten interessierst und den menschlichen Körper in seiner Gesamtheit erforschen? Dann könnte das Medizin-Studium eine Option sein. Hier im Video erfährst du mehr dazu!