Reflexive Verben
Reflexive Verben brauchst du, wenn sich eine Handlung auf die Person selbst richtet. In diesem Beitrag und im Video zeigen wir dir, wie du sie richtig bildest und verwendest.
Inhaltsübersicht
Was sind reflexive Verben?
Reflexive Verben brauchst du, wenn du etwas mit dir selbst machst. Du erkennst reflexive Verben daran, dass sie mit einem Reflexivpronomen wie „mich“, „dich“ oder „sich“ verwendet werden.
➡️ Beispiel: Ich freue mich.
→ Das Reflexivpronomen „mich“ steht für dieselbe Person wie das Subjekt „ich“. Es zeigt, dass „beeilen“ nicht auf jemand anderen, sondern auf das Subjekt selbst gerichtet ist.
Wichtig: Nicht jedes Verb ist reflexiv. Der Unterschied: Bei normalen Verben betrifft die Handlung eine andere Person oder ein anderes Objekt. Bei reflexiven Verben betrifft sie dieselbe Person, die sie ausführt.
Es gibt zwei Arten reflexiver Verben: echte und unechte.
Echte reflexive Verben brauchen das Reflexivpronomen immer. Du kannst es nicht weglassen oder ersetzen.
➡️ Beispiel:
- Ich freue mich. ✅ (und nicht:
Ich freue.) - Er ärgert sich. ✅ (und nicht:
Erärgert.)
Unechte reflexive Verben kannst du manchmal auch ohne Reflexivpronomen oder mit einem anderen Objekt benutzen.
➡️ Beispiel:
- Ich wasche mich. → reflexiv
- Ich wasche das Auto. → mit Akkusativobjekt
Tipp: Wenn du nach dem Reflexivpronomen fragen kannst (z. B. „Was wäschst du?“), dann ist das Verb meist unecht reflexiv. Wenn das nicht geht, ist es echt reflexiv.
Wie bildest du reflexive Verben?
Du bildest reflexive Verben, indem du das konjugierte Verb mit dem passenden Reflexivpronomen kombinierst. Das Reflexivpronomen passt sich dabei immer der Person an — so wie beim normalen Personalpronomen auch.
In den nächsten Abschnitten zeigen wir dir genau:
Akkusativ oder Dativ — so erkennst du den Unterschied
Ob du das Reflexivpronomen im Akkusativ oder Dativ verwendest, hängt davon ab, ob es noch ein weiteres Objekt im Satz gibt.
Situation | Fall | Beispiel |
Es gibt kein anderes Objekt im Satz. | Akkusativ | Ich ärgere mich. Du beeilst dich. |
Es gibt ein weiteres Objekt im Satz. | Dativ | Ich wasche mir die Haare. Du kämmst dir den Bart. |
Wenn du fragen kannst: „Wem passiert etwas?“, brauchst du den Dativ.
Wenn du fragen kannst: „Was passiert?“, genügt der Akkusativ.
Achtung: Nur in der 1. und 2. Person Singular unterscheiden sich die Reflexivpronomen — in allen anderen Fällen sind sie gleich.
Person | Akkusativ | Dativ |
ich | mich | mir |
du | dich | dir |
er / sie / es | sich | sich |
wir | uns | uns |
ihr | euch | euch |
sie / Sie | sich | sich |
Wo im Satz steht das Reflexivpronomen?
Je nach Satzart verändert sich die Position des Reflexivpronomens. Hier siehst du die wichtigsten Regeln mit Beispielen:
1. Hauptsatz: Das Reflexivpronomen steht direkt nach dem konjugierten Verb.
➡️ Beispiele:
Ich setze mich hin.
Er rasiert sich.
Wir haben uns gestern getroffen.
Achtung: Wenn ein anderes Pronomen als Objekt im Satz vorkommt, steht dieses zuerst.
➡️ Beispiel:
Meine Haare sind zu lang. Ich schneide sie mir (nicht: mir sie).
2. Nebensatz: Das Reflexivpronomen steht nach dem Subjekt, das konjugierte Verb am Satzende.
➡️ Beispiele:
… weil du dich beeilst.
… damit ich mich nicht verspäte.
3. Fragesätze: In Fragesätzen hängt die Stellung vom Subjekt ab.
a) Personalpronomen:
Das Subjekt steht zwischen Verb und Reflexivpronomen.
➡️ Beispiel: Kämmst du dich?
b) Indefinitpronomen:
Das Reflexivpronomen steht vor dem Subjekt.
➡️ Beispiel: Hat sich jemand gewaschen?
c) Subjekt als Nomen:
Beide Stellungen sind möglich.
➡️ Beispiele:
Wo befindet sich das Mädchen?
Wo befindet das Mädchen sich?
Tipp: Achte auf das konjugierte Verb — es hilft dir, den Satzbau richtig zu erkennen.
Liste der wichtigsten reflexiven Verben im Deutschen
Die folgende Liste zeigt dir reflexive Verben, die du im Alltag besonders oft brauchst. So kannst du schnell nachschlagen und dir einprägen, wie sie im Satz verwendet werden.
Zusammenfassung — Reflexive Verben
Die wichtigsten Regeln und Beispiele zu reflexiven Verben findest du hier nochmal kompakt und übersichtlich zum Herunterladen. So kannst du dir die Grundlagen leichter merken und beim Lernen wiederholen.
Reflexive Verben — häufigste Fragen
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Was sind reflexive Verben? Reflexive Verben sind Verben, die mit Reflexivpronomen wie „mich“ oder „sich“ benutzt werden, um anzuzeigen, dass das Subjekt die Handlung auf sich selbst ausführt. Beispielsweise zeigt „Ich sehe mich an.“, dass Subjekt und Objekt identisch sind. -
Welche Wortart ist „sich“? „Sich“ ist ein Reflexivpronomen der 3. Person im Deutschen. Es wird im Dativ und Akkusativ genutzt, wenn eine Handlung das Subjekt betrifft. -
Was sind Beispiele für reflexive Verben mit Dativ? Verben, bei denen das Reflexivpronomen im Dativ steht, haben im Satz ein weiteres Akkusativobjekt — zum Beispiel: Ich schneide mir die Nägel, du trocknest dir die Haare, wir holen uns ein Getränk. -
Welche reflexiven Verben werden mit Akkusativ verwendet? Reflexive Verben im Akkusativ sind z. B.: sich treffen, sich verletzen, sich verabschieden, sich vorstellen. Diese Verben helfen, die grammatischen Strukturen für das Abitur besser zu verstehen.
Substantivierte Verben
Reflexive Verben sind nur ein Teil der deutschen Grammatik, bei dem sich Verben verändern können. Wie das bei substantivierten Verben funktioniert, erfährst du in unserem Beitrag dazu hier!