Äquator
Der Äquator teilt die Erde in zwei Hälften und beeinflusst Klima, Tageslängen und Meeresströmungen. Welcher Einfluss der Äquator hat und welche Rolle er in der Geographie spielt, erklären wir dir hier und im Video!
Inhaltsübersicht
Der Äquator einfach erklärt
Der Äquator ist eine etwa 40.075 Kilometer lange gedachte Linie, die mittig um die Erde verläuft und sie in zwei gleich große Hälften teilt — die Nord- und die Südhalbkugel. Viele Dinge wie das Klima und die Tageslänge werden durch den Äquator bestimmt.
Der Äquator dient als Orientierungslinie, weil er auf dem geografischen Breitengrad 0° liegt. Breitengrade sind Linien, die wie Ringe um die Erde laufen und zeigen, wie weit ein Ort nördlich oder südlich vom Äquator liegt. Der Äquator hilft, Karten zu erstellen und die Erde in verschiedene Zonen einzuteilen, zum Beispiel in die tropische Zone direkt am Äquator, wo es besonders warm und feucht ist.
Schon gewusst: Am Äquator ist die Geschwindigkeit durch die Erdrotation am höchsten. Ein Punkt auf dem Äquator bewegt sich mit etwa 1.670 Kilometern pro Stunde um die Erdachse!
Länder entlang des Äquators
Der Äquator verläuft einmal um die Erde und durchquert dabei 11 Länder auf drei Kontinenten.
- Kolumbien
- Brasilien
- Ecuador
- Gabun
- Republik Kongo
- Demokratische Republik Kongo
- Uganda
- Kenia
- Somalia
- São Tomé und Príncipe (Inselstaat)
Asien:
- Indonesien (Inselstaat)
Obwohl der Äquator Länder auf drei Kontinenten berührt, verlaufen etwa zwei Drittel seiner Strecke über das Meer. Dadurch beeinflusst er nicht nur das Leben an Land, sondern auch die Strömungen und das Wetter auf den Ozeanen.
Tipp: Manchmal werden insgesamt 13 Länder angegeben, die am Äquator liegen. Das liegt daran, dass die zwei Inseln Malediven und Kiribati dazu gezählt werden. Allerdings verläuft der Äquator bei diesen zwei Inseln nicht über das Festland, sondern nur über das Meer zwischen den Inseln. Daher trennt der Äquator nur die Inselgruppen voneinander.
Klima und Wetter am Äquator
Am Äquator herrscht das ganze Jahr über ein tropisches Klima. Das bedeutet: Es ist dauerhaft heiß und sehr feucht. In dieser sogenannten tropischen Zone gibt es keine klassischen Jahreszeiten wie Sommer oder Winter. Stattdessen bleibt das Wetter ziemlich konstant.
Typisch für das Klima am Äquator sind:
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hohe Temperaturen das ganze Jahr über (oft um die 25 bis 30 Grad Celsius),
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eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit,
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viele Wolken und häufige, kräftige Regenschauer,
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größere Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht als zwischen den Monaten.
Der Hauptgrund dafür ist die Sonnenstellung. Am Äquator steht die Sonne fast das ganze Jahr über mittags senkrecht am Himmel. Dadurch wird der Boden besonders stark erwärmt, was wiederum die Luft aufheizt und viel Feuchtigkeit aufsteigen lässt. Diese Feuchtigkeit sammelt sich in Wolken und führt regelmäßig zu kurzen, aber heftigen Regengüssen.
Das gleichmäßige Klima am Äquator beeinflusst nicht nur das Wetter, sondern auch die Natur: Dichte Regenwälder wie der Amazonas oder der Kongowald verdanken ihre Vielfalt und Üppigkeit genau diesen Bedingungen.
Der meteorologische Äquator
Neben dem geografischen Äquator gibt es noch eine zweite wichtige Linie, wenn es um das Klima geht: den meteorologischen Äquator. Er zeigt, wo es im Durchschnitt am heißesten und feuchtesten auf der Erde ist und das liegt nicht immer genau auf dem geografischen Äquator.
Der meteorologische Äquator wandert je nach Jahreszeit ein Stück nach Norden oder Süden, immer dorthin, wo die Sonne gerade am stärksten scheint. Er ist also flexibler als der geografische Äquator, der immer fest bei 0° bleibt.
Der meteorologische Äquator markiert den Bereich, in dem im Jahresdurchschnitt die heißeste und feuchteste Luft aufsteigt und der Bodenluftdruck am niedrigsten ist. Direkt unter der Sonne erwärmt sich die Erdoberfläche nämlich besonders stark. Die heiße Luft steigt nach oben, weil warme Luft leichter ist als kalte. Dadurch entsteht am Boden ein Bereich mit weniger Luft, das heißt der Luftdruck sinkt.
In dieser Zone treffen auch besondere Winde aufeinander. Sie kommen aus Richtung Norden und Süden und strömen aufeinander zu, genau am Äquator. Diese beständigen Winde nennst du auch Passatwinde. Sie bringen warme, feuchte Luft mit, die aufsteigt, abkühlt und viele dichte Wolken bildet.
Kulturelle Ansichten zum Äquator
Für viele Kulturen ist der Äquator mehr als nur eine Linie auf der Landkarte. Er spielt auch eine besondere Rolle in Geschichte und Gesellschaft.
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Denkmal in Ecuador:
In Ecuador steht das berühmte Denkmal „Mitad del Mundo“ („Mitte der Welt“). Hier kannst du gleichzeitig auf der Nord- und der Südhalbkugel stehen — zumindest theoretisch.
➡️ Das Denkmal liegt etwa 240 Meter südlich vom tatsächlichen Äquator, weil sich die Wissenschaftler bei der Messung im Jahr 1736 leicht verrechnet hatten. -
Äquatortaufe auf Schiffen:
Früher mussten Seeleute, die zum ersten Mal den Äquator überquerten, eine sogenannte Äquatortaufe durchlaufen. Heute wird die Äquatortaufe nur noch zum Spaß auf manchen Schiffen gemacht.
➡️ Die Neulinge wurden mit Fischöl oder anderen übel riechenden Stoffen eingeschmiert, mit Meerwasser abgewaschen und von einem als Meeresgott verkleideten Seemann „getauft“. -
Länder mit Bezug zum Äquator im Namen:
➡️Ecuador (Südamerika): liegt direkt am Äquator.
➡️Äquatorial-Guinea (Afrika): liegt nahe am Äquator, aber nicht exakt darauf.
Schon gewusst: Auch andere Planeten und Monde haben Äquatoren. Der Mond hat einen Äquator mit etwa 10.921 Kilometern Umfang — deutlich kleiner als der der Erde.
Äquator — häufigste Fragen
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Wie lang ist der Äquator? Der Äquator ist genau 40.075 Kilometer und 17 Meter lang und bildet den größten Umfang der Erde. Er teilt die Erde in die Nord- und Südhalbkugel und ist damit ein zentrales Bezugssystem in der Geographie. -
Wo liegt der Äquator? Der Äquator verläuft in der Mitte der Erde. Diese gedachte Linie teilt die Erde in Nord- und Südhalbkugel und beeinflusst das tropische Klima. -
Welche Länder liegen am Äquator? Am Äquator liegen 13 Länder: São Tomé und Príncipe, Gabun, Republik Kongo, Demokratische Republik Kongo, Uganda, Kenia, Somalia, Malediven, Indonesien, Kiribati, Ecuador, Kolumbien, Brasilien.
Wie groß ist die Erde?
Der Äquator ist nur eine von vielen spannenden Eigenschaften unseres Planeten. Wie groß die Erde genau ist und welche Maße dabei eine Rolle spielen, erfährst du hier!